Nashorn-Jagdlizenz für 315'000 Franken verkauft
Tierschützer sind entsetzt: Ein texanischer Safariclub hat die Lizenz zur Erlegung eines Spitzmaulnashorns versteigert. Das Ganze geschieht aber mit Erlaubnis der Regierung – und angeblich zu einem guten Zweck.

Ein texanischer Safariclub hat mit der Versteigerung einer Lizenz für die Jagd eines vom Aussterben bedrohten Nashorns heftige Kritik von Tierschützern auf sich gezogen. Für umgerechnet 315'000 Schweizer Franken erwarb ein anonymer Käufer das Recht, in Namibia ein Spitzmaulnashorn zu erlegen, wie ein Sprecher der Organisation bestätigte. Die Auktion fand unter grossen Sicherheitsvorkehrungen und hinter verschlossenen Türen statt. Der Dallas Safari Club hatte sie in Kooperation mit der Regierung Namibias organisiert.
Clubchef Ben Carter verteidigte die Versteigerung. Das gesamte Geld werde in den Schutz der Spezies fliessen. Der Käufer werde ein Nashorn erlegen, das alt, männlich und nicht fortpflanzungsfähig sei. Und im Übrigen wäre es ohnehin ins Visier geraten, weil es immer aggressiver werde und andere Wildtiere gefährde, erklärte Carter.
1800 Exemplare in Namibia
Tierschutzgruppen liessen sich davon jedoch nicht beschwichtigen. Die Erlegung von Tieren möge zwar bei grossen Beständen angemessen sein, doch alle Spitzmaulnashörner müssten wegen ihres Gefährdungsstatus geschützt werden, sagten etwa Vertreter der Organisation Humane Society und des Internationalen Fonds für Tierwohlfahrt. In freier Wildbahn gibt es Schätzungen zufolge 4000 der auch als Schwarze Nashörner bekannten Tiere. In den 1960er tummelten sich noch 70'000 in Afrika. Laut dem Dallas Safari Club leben heute in Namibia 1800 Spitzmaulnashörner.
Am Abend der Auktion versammelten sich rund 40 Demonstranten vor der Halle, in der die Jagdlizenz unter den Hammer kam. Sie hielten Transparente hoch und skandierten Parolen gegen die Aktion. Zuvor teilte das FBI sogar mit, es gehe Morddrohungen gegen Mitglieder des Safariclubs nach.
AP/mw
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