Nationalbank sorgt sich um instabiles Umfeld der Schweiz
Die Schweizerische Nationalbank rechnet in diesem Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent. Die Abhängigkeit zur kriselnden Eurozone dürfte aber gross sein.

In den letzten Tagen hat der stark überbewertete Franken neue Rekordwerte erreicht. Es stehen rund 100'000 Stellen in der Exportindustrie und im Tourismus auf dem Spiel. Und es droht Lohndruck. Trotzdem hat die Nationalbank bei ihrer heutigen Lagebeurteilung keine Massnahmen gegen die Frankenstärke angekündigt.
Das Zinsniveau in der Schweiz bleibt tief: Die Schweizerische Nationalbank (SNB) strebt immer noch einen Leitzins von rekordtiefen 0,25 Prozent an. Damit wird die Schweizer Wirtschaft weiterhin grosszügig mit billigem Geld versorgt.
Der für die Geldpolitik massgebliche Dreimonats-Libor soll wie seit März 2009 im Zielband von 0 bis 0,75 Prozent gehalten werden, wie die SNB am Donnerstag bekannt gab. Beim Dreimonats-Libor handelt es sich um einen Marktzins, den die Nationalbank nur indirekt steuern kann. Er lag am Mittwoch bei 0,17 Prozent.
Die Nationalbank rechnet mit stabilem Wachstum
Die Nationalbank rechnet weiterhin mit einem Wachstum der Schweizer Wirtschaft um rund 2,5 Prozent in diesem Jahr. Im kommenden Jahr dürfte das Bruttoinlandprodukt (BIP) um rund 1,5 Prozent zunehmen, wie sie weiter bekannt gab. Sorgen bereitet der Nationalbank die Krise in der Euro-Zone. Im Bereich Export rechnet die SNB in den kommenden Quartalen mit klaren Einbussen. Zudem könnten sich die schlechte wirtschaftliche Entwicklung in der EU auch auf die Schweiz abfärben: Wenn sich die wirtschaftliche Krise in der Eurozone weiter entwickelt, würde auch die Schweizer Wirtschaft in Mitleidenschaft gezogen.
Die Inflationsprognose für 2010 behält die SNB bei 0,7 Prozent bei. Die Schätzung für die Teuerungsrate im kommenden Jahr hob sie leicht auf 0,4 Prozent an (zuvor 0,3 Prozent). Die Prognose für das Jahr 2012 lautet neu 1,0 Prozent (zuvor 1,2 Prozent). Damit bleiben die Raten unter der Marke von 2 Prozent, die als Grenze für die Preisstabilität gilt.
SDA/mrs
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