Sie kamen auf Fahrrädern. Ende letzten Jahres radelten Tausende von Flüchtlingen – die meisten aus Syrien – über eine abgelegene Grenze am Polarkreis von Russland nach Norwegen. Sie profitierten von einer Gesetzeslücke, die bis vor kurzem Flüchtlingen auf zwei Rädern – nicht auf zwei Beinen – die Einreise in mein Heimatland aus dem Norden erlaubte. Ihre Reise war Teil eines enormen und andauernden Exodus. Die Ereignisse der letzten zwölf Monate – die grösste Migrations- und Flüchtlingskrise seit dem Zweiten Weltkrieg – sind eine unvorstellbare menschliche Tragödie. Letztes Jahr riskierten fast eine Million Menschen ihr Leben, um Sicherheit auf europäischem Boden zu finden.