Nato umwirbt Russland
Die Nato hofft auf eine Zusammenarbeit bei der Raketenabwehr mit Russland. In Moskau betonte Nato-Generalsekretär Fogh Rasmussen, dass die Nato Russland als «Partner von strategischer Bedeutung» betrachte.

Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen hat bei Russland um die Teilnahme an der geplanten Raketenabwehr geworben. Die Nato wünsche wirklich, bei der Raketenabwehr mit Russland zusammenzuarbeiten, sagte Rasmussen am Mittwoch.
Der Nato-Russland-Gipfel am 19. und 20. November in Lissabon sei die Gelegenheit, «endgültig ein neues Kapitel aufzuschlagen und die Geister der Vergangenheit zu vergessen», sagte Rasmussen nach einem Gespräch mit dem russischen Aussenminister Sergej Lawrow in Moskau.
Russland sei kein Feind
Das Treffen solle dem russischen Volk zeigen, dass die Nato Russland «nicht als Feind» betrachte, sondern «als Partner von strategischer Bedeutung», sagte Rasmussen. Die Nato und Russland stünden vor einer Neuausrichtung ihrer Beziehungen, betonte er mit Verweis auf die Teilnahme von Kremlchef Dmitri Medwedew am bevorstehenden Gipfel.
Medwedew hat seinem Teilnahme an dem Treffen der Staats- und Regierungschefs der Nato-Länder zugesagt. Im Bezug auf eine russische Beteiligung an der Raketenabwehr gibt er sich aber bisher zurückhaltend.
Gleichberechtigte Partnerschaft
Aussenminister Lawrow betonte, dass der Gipfel die Chance biete, endgültig den Übergang vom Kalten Krieg zu einer gleichberechtigten Partnerschaft zu schaffen. Eine solche Zusammenarbeit auf Augenhöhe sei auch die Voraussetzung für den Aufbau eines gemeinsamen Raketenabwehrsystems.
Die Türkei gilt derzeit als Haupthindernis für einen Beschluss der Nato zur Schaffung einer europäischen Raketenabwehr. Ankara verlangt, dass der Iran - gegen dessen Raketen das Abwehrsystem hauptsächlich erreichtet werden soll - in diesem Zusammenhang nicht namentlich genannt wird.
Mehr Transitmöglichkeiten für Nato
Lawrow kündigte für die Nato künftig mehr Transitmöglichkeiten für ihren Einsatz in Afghanistan an. Russland könne sein Territorium zusätzlich für den Rücktransport von Soldaten und Militärausrüstung zur Verfügung stellen, sagte der Aussenminister.
Ein Erfolg der internationalen Gemeinschaft im Terrorkampf am Hindukusch sei im Interesse Russlands, sagte Lawrow. Einen russischen Militäreinsatz schliesst Moskau allerdings weiter aus - wegen der schmachvollen Niederlage der Sowjetunion nach einem zehnjährigen Krieg in Afghanistan.
SDA/ske
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