Nespresso will Restaurants und Hotels erobern – mit Hilfe aus Luzern
Die Nestlé-Tochter Nespresso ist mit der Kaffeemaschinenherstellerin Thermoplan eine Partnerschaft eingegangen. Nespresso will so das Kaffeekapsel-Geschäft auf Hotels und Restaurants ausweiten.

Im Gastgewerbe dominiert seit Jahren der Röstkaffee. Von Kapseln keine Spur. Das will Nespresso ändern, zusammen mit der Kaffeemaschinen-Herstellerin Thermoplan aus Weggis LU, wie der «Sonntag» heute berichtet. «Wir werden für Nespresso ab Juni rund 5000 Kaffeemaschinen herstellen», verrät Thermoplan-Sprecher Adrian Steiner gegenüber der Zeitung.
Nespresso zweitwichtigster Kunde
Thermoplan beliefert seit Ende der 90er-Jahre exklusiv alle weltweiten Starbucks-Filialen mit seinen Maschinen, ebenfalls rund 5000 Stück pro Jahr. Nespresso wird für die Luzerner Firma nun also auf einen Schlag zum zweitwichtigsten Kunden. Um die Mehr-Produktion bewältigen zu können, hat Thermoplan 20 neue Stellen geschafft. Das Potenzial ist bei Nespresso für Thermoplan jedoch einiges grösser als bei Starbucks, da neue und verschiedene Kunden angesprochen werden können. Insofern könnte Nespresso schon bald zum grössten Abnehmer werden.
«Zurzeit macht unser Business-to-Business-Geschäft 11 Prozent aus», sagt Nespresso-Chef Richard Girardot im «Sonntag». «Diesen Wert möchten wir stark erhöhen.» 2010 setzte die Nestlé-Cash-Cow insgesamt 3,2 Milliarden Franken um. Nespresso führt schon länger eine Sparte «Business Solutions» für Geschäftskunden mit Kapseln, die in den herkömmlichen Nespresso-Maschinen nicht funktionieren.
Milch gab den Ausschlag
Laut Branchenkennern hatte man damit aber bisher nicht den erhofften Erfolg, unter anderem wegen der fehlenden Milchtechnologie. «Unsere Kernkompetenz beim Milchschaum gab dann auch den Ausschlag, dass wir zum Handkuss kamen», sagt Adrian Steiner. Nespresso-Chef Girardot bestätigt: «Thermoplan hat uns mit seiner Qualität beim Aufbereiten von Milch überzeugt.»
Die neue Maschine von Thermoplan heisst «Aguila» und produziert pro Stunde rund 300 Tassen Kaffee. Die Perspektiven sehen gut aus: «Wir konnten bereits mehrere Verträge mit 5-Sterne-Hotels und Edel-Restaurants abschliessen», sagt Nespresso-Chef Girardot. Laut Thermoplan-Chef Adrian Steiner seien die Maschinen vorerst für den Premium-Bereich gedacht, «längerfristig soll die Maschine aber auch in anderen Kanälen verkauft werden.»
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