Nestlé India ruft Maggi-Nudeln zurück
Labortests in Delhi haben ergeben, dass die Instantnudeln der Nestlé-Tochter zu viel Blei enthalten. Damit verliert der Schweizer Konzern jährlich 223 Millionen Franken.

Nestlé India nimmt Maggi-Instantnudeln wegen angeblich überhöhten Bleigehalts von den Ladenregalen auf dem Subkontinent. Das Vertrauen der Verbraucher und die Sicherheit der Produkte habe oberste Priorität, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Sobald die Lage es wieder zulasse, würden die Nudeln aber ins Sortiment indischer Geschäfte zurückkehren.
Damit zog die Tochter des Schweizer Nestlé-Konzerns die Konsequenz aus dem Verkaufsstopp oder verschärften Tests der Produkte, die in mehreren indischen Bundesstaaten angeordnet wurden.
Nudeln seien «total sicher»
Zwar betonte Nestlé India erneut, dass die Maggi-Instantnudeln total sicher seien und sich seit mehr als 30 Jahren in Indien bewährt hätten. Doch hatten Labortests nach offiziellen Angaben ergeben, dass gesetzlich vorgeschriebene Werte des giftigen Bleis wie auch des Geschmacksverstärkers MSG überschritten waren. Der Verkauf der bei vielen Indern beliebten Maggi-Instantnudeln ging daraufhin zurück. Übermässige Bleieinnahme kann Schäden an Nieren, Knochen und am Nervensystem verursachen.
Nach Angaben der Stadtregierung von Delhi wurden 13 Maggi-Nudelproben getestet und bei zehn davon überhöhte Werte des Schwermetalls festgestellt. Der Verkauf der Maggi-Nudeln wurde in allen staatlich betriebenen Geschäften in der indischen Hauptstadt verboten.
Verkaufsschlager bringt jährliche 213 Millionen Euro
Maggi-Nudeln sind besonders bei Schülern und Studenten beliebt. In Indien sind sie für Nestlé ein Verkaufsschlager. Jährlich brachten sie rund 15 Milliarden Rupien (etwa 213 Millionen Euro) ein.
Wegen des Nudelproblems bereitet die indische Regierung ein neues Gesetz für Fälle vor, in denen Verbraucher essenzieller Güter und Lebensmittel durch falsche Informationen irregeführt werden. Firmen und Einzelpersonen könnten künftig strafrechtlich verfolgt werden, bei Verstössen sind bis zu lebenslange Haft angedacht.
AP/chk
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