Neue Chefs wollen Deutsche Bank an die Weltspitze führen
Frankfurt Die Nachfolger von Josef Ackermann an der Spitze der Deutschen Bank haben ehrgeizige Pläne für das Unternehmen.
Die Bank soll in naher Zukunft zur Weltspitze aufrücken, erklärten Anshu Jain und Jürgen Fitschen an einer Videokonferenz für die Mitarbeiter am Freitag. In den nächsten Jahren werde es zu einem weiteren Ausleseprozess in der Bankenbranche kommen, bei dem am Ende nur fünf oder sechs echte globale Banken übrig blieben, sagten sie laut Teilnehmern. «Die Deutsche Bank muss zu dieser Gruppe gehören - das ist nicht verhandelbar», betonte Jain. «Wir könnten am Ende möglicherweise sogar die einzige kontinentaleuropäische Bank in dieser Gruppe sein.» Damit machten Jain und Fitschen den Angestellten deutlich, dass sie künftig keine kleinen Brötchen backen wollen. Nach Börsenwert ist das grösste deutsche Geldhaus in den vergangenen Jahren von den vorderen Plätzen verdrängt worden und rangiert mittlerweile nur noch auf Rang 24. Allerdings sind einige nur regional tätige Banken davor platziert. Experten gehen davon aus, dass in den nächsten Jahren wegen der schärferen Regulierung einige global tätige Geldhäuser an Boden verlieren und sich aus vielen Geschäften und Regionen zurückziehen werden. Viele Banken - unter ihnen die Schweizer Grossbank UBS - sind in einigen Segmenten schon auf dem Rückzug. Jain und Fitschen bekannten sich auch zum Universalbankenmodell, das Investmentbanking und Privatkundengeschäft kombiniert. Die schwächelnde Vermögensverwaltung soll umstrukturiert werden. Künftig soll diese als neuer Geschäftsbereich Asset & Wealth Management (AWM) fungieren, der gleichwertig neben der Investmentbank (CB&S), dem globalen Zahlungsverkehr (GTB) und dem Privatkundengeschäft (PBC) steht. «In der Vermögensverwaltung gibt es viele Chancen, aber auch noch viel Arbeit», sagte Jain. Die Bank versucht derzeit, Teile davon an das US-Investmenthaus Guggenheim Partners zu verkaufen. Eine Einigung steht noch aus. Die neue Unternehmensführung will im September die Grundzüge der neuen Strategie erläutern. Die Zuständigkeiten wurden bereits neu geordnet: Jain verantwortet wie bisher das Investmentbanking und den Zahlungsverkehr - die Vermögensverwaltung kommt neu hinzu. Damit ist der gebürtige Inder für den Grossteil der Erträge der Bank verantwortlich. Fitschen ist weiter für das Regionalmanagement in Deutschland, Asien-Pazifik, Nord- und Südamerika, dem Nahen Osten und Nordafrika sowie Grossbritannien zuständig.
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