Juwelendiebstahl in DresdenNeue Details nach dem Einbruch in Grünes Gewölbe
Über anderthalb Jahre nach dem Kunstraub werden die sechs Hauptverdächtigen angeklagt. Erstmals werden die Vorwürfe gegen sie bekannt.

Rund ein Jahr und neun Monate nach dem spektakulären Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe in Dresden ist Anklage gegen sechs Tatverdächtige erhoben worden. Den Beschuldigten im Alter zwischen 22 und 27 Jahren werden unter anderem schwerer Bandendiebstahl und besonders schwere Brandstiftung vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft Dresden am Donnerstag mitteilte. Sie machten bislang keine Angaben zu den Vorwürfen.
Die Männer sollen im November 2019 in das Historische Grüne Gewölbe eingebrochen sein und 21 Schmuckstücke mit insgesamt mehr als 4300 einzelnen Diamanten und Brillanten gestohlen haben. Der Schmuck, der bis heute nicht wiedergefunden wurde, hat laut Anklage einen Versicherungswert von insgesamt mindestens 113,8 Millionen Euro.
Eine Sonderkommission der sächsischen Polizei ermittelt seitdem. Gegen vier weitere Männer im Alter zwischen 24 und 37 Jahren wird wegen des Verdachts der Beihilfe zum schweren Bandendiebstahl ermittelt. Sie sollen den Einbruch vorbereitet haben, indem sie den Tatort einen Tag vorher ausspähten.
Auf die Spur der Verdächtigen führten den Ermittlern zufolge die akribische Auswertung von Kamerabildern und vieler anderer Spuren, unter anderem aus dem Grünen Gewölbe. Das Landgericht Dresden entscheidet nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens und die Zulassung der Anklage. Die Anklage wurde zur Jugendkammer erhoben, weil zwei 22-jährige Beschuldigte zur Tatzeit Heranwachsende waren.
Die Ermittlungen zu dem Juwelendiebstahl und zum Verbleib der Kunstschätze dauern derweil weiter an. «Sie werden aufgrund des Umfangs und der Komplexität des Sachverhalts noch erhebliche Zeit in Anspruch nehmen», betonte die Staatsanwaltschaft. Im Auftrag der Ermittlungsbehörde ordnete der Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Dresden am Montag einen sogenannten Vermögensarrest gegen alle sechs Beschuldigten in Höhe von 113,8 Millionen Euro an, um unrechtmässig erworbenes Geld zu sichern.
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