Neue Zuwanderungszahlen sorgen für Nervosität
Kurz vor dem Abstimmungstermin zur Masseneinwanderungsinitiative werden die Zuwanderungszahlen für 2013 bekanntgegeben. Das könnte der SVP-Initiative nochmals Auftrieb geben.

Just während der wichtigsten Zeit kurz vor der Abstimmung zur Masseneinwanderungsinitiative werden neue Zuwanderungszahlen bekanntgegeben. In der emotional geführten Debatte dürfte die Statistik neues Öl ins Feuer giessen.
Schon vor Bekanntgabe der neuesten Zahlen wird klar, dass sich die Zuwanderung im laufenden Jahr beschleunigt hat. Wie die «Schweiz am Sonntag» berichtet, dürfte die Einwanderungsbilanz von 2012 in diesem Jahr übertroffen werden. Nur in einem von neun erfassten Monaten dieses Jahres lag die Wanderungsbilanz – die Differenz zwischen Ein- und Auswanderern – tiefer als 2012.
Das zeigt der monatliche Zuwanderungsmonitor des Bundesamts für Migration (BFM), welche die «Schweiz am Sonntag» ausgewertet hat. Allein von Januar bis September sind demnach 59'643 Ausländer mehr in die Schweiz ein- als ausgewandert – ein Zuwachs von 13,6 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum 2012.
Zuwachs um 13,6 Prozent
Davon machen EU-Bürger mit 45'778 Personen den grössten Anteil aus. Auf das ganze Jahr hochgerechnet ergibt sich eine Nettozuwanderung von rund 80'000 Personen. Damit würde der Vorjahreswert von rund 73'300 Zuwanderern deutlich übertroffen. Der Trend widerspricht dem Bild, das die Wirtschaftsverbände derzeit von der Entwicklung der Zuwanderung zeichnen. «Es gibt keine Masseneinwanderung», sagte Valentin Vogt, der Präsident des Arbeitgeberverbands. Der Wanderungssaldo habe 2012 «nur noch 45'200» Personen betragen, sagte Economiesuisse-Präsident Heinz Karrer vergangene Woche in der «Schweiz am Sonntag».
Der Wirtschaftsdachverband stützt sich in seiner Kampagne auf Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS), das eine andere Berechnungsgrundlage verwendet als das Migrationsamt. Ausgeklammert bleiben in der Erfassung des BFS Personen, die nicht zur ständigen Wohnbevölkerung der Schweiz zählen, weil sie eine Aufenthaltsdauer von weniger als 12 Monaten haben. Dazu gehören Asylbewerber. Auch Personen, deren Aufenthaltsstatus wechselt, fallen nicht unter diese Statistik.
Mit niedrigeren Zahlen operiert auch Economiesuisse. Dennoch räumt auch deren Kampagnenleiter Oliver Steimann ein: «Die Zuwanderung wird dieses Jahr wohl etwas zunehmen.» Am 9. Februar kommt es zur Abstimmung.
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