Neuer Abgang in der SBB-Chefetage – Kommission schreitet ein
Bei den SBB unter Andreas Meyer kam es zu einer weiteren Kündigung im Kader. Der Druck auf den Chef wächst.

Die Bundesbahnen bestätigten Recherchen der «SonntagsZeitung», wonach mit Thomas Remund ein weiteres Kadermitglied den Hut genommen hat. Remund war Leiter Finanzen der Zentralbereiche. Dazu war er Interims-Leiter Finanzen von Cargo und Infrastruktur.
SBB-intern hatte Remund einen hervorragenden Ruf. Insider sehen in ihm darum ein weiteres Opfer von SBB-Chefs Andreas Meyers Führungsstil. Nach dem Abgang von Remund und dem Gastspiel von Jürg Schmid als Chef des Personenverkehrs hat Meyer seit Amtsantritt mehr als ein Dutzend Spitzenleute verloren und kommt jetzt unter politischen Druck.
Intern absichern
Verkehrspolitiker Ulrich Giezendanner (SVP) und Andrea Hämmerle (SP) verlangen, dass sich die SBB-Spitze in der Verkehrskommission erklärt. Deren Präsident Max Binder denkt sogar an eine GPK-Untersuchung. Für Meyer entwickelt sich die Personalie Schmid laut «SonntagsZeitung» zum GAU: Meyer persönlich hatte den alten und neuen Direktor von «Schweiz Tourismus» in die SBB geholt. Dem spröd wirkenden Meyer imponierte das Kommunikationstalent von Schmid. Er erhoffte sich von diesem Marketing-Kompetenz und Zugang zum Tourismus-Netzwerk.
Insider glauben aber auch, dass sich CEO-Meyer mit einem Quereinsteiger vor zu starker interner Konkurrenz absichern wollte. Schmid trat als Hoffnungsträger an, der der Marke SBB «ein bisschen mehr Spritzigkeit und Jugendlichkeit» einhauchen sollte, wie Meyer selbst erklärte.
Teure Nachfolgesuche
Für die vermeintliche Nachfolge Schmids bei Schweiz Tourismus war dem «Sonntag» zufolge sein langjähriger Stellvertreter, Urs Eberhard, in der Favoritenposition. Er hatte demnach zwei externe Gegenkandidaten. Doch der Vorstand sagte allen drei ab, nachdem Jürg Schmid sich meldete. Zuvor hatten sowohl Schweiz Tourismus wie auch die SBB auf externe Headhunter gesetzt. Gemäss «Sonntag» kosteten diese, darunter Schilling & Partner, insgesamt 350'000 Franken.
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