Neues vom literarischen Berserker
Blaise Cendrars' exzessive Prosa gilt als Geheimtipp. Nun sind vom Schweizer neue Editionen erschienen; herausgegeben von Stefan Zweifel.

Der Erste Weltkrieg produzierte nicht nur Schriftsteller wie Ernst Jünger, den das «Stahlgewitter» ein Leben lang prägen sollte. Auch beim Schweizer Avantgardepoeten Blaise Cendrars (1887–1961) setzte er Energien frei. Cendrars, der auf französischer Seite am Krieg teilnahm, verlor 1915 seinen rechten Arm. Dies aktivierte in ihm ein zweites, von Gewalt- und Allmachtsfantasien genährtes Ich, das er erst mit der Realisierung des schon länger in ihm rumorenden Romanprojektes «Moravagine» bändigen konnte.