Nicht ohne meine Zwiebel
Eine kulinarische Würdigung der zu Unrecht geschmähten Knolle – und das Rezept für den besten Gratin im ganzen Land.

Als Kind hatte ich eine seltsame Vorliebe für jene Zwiebelzöpfe, die es Jahr für Jahr am vierten Montag im November auf dem Berner Zibelemärit zu kaufen gibt. Ich wünschte mir nichts sehnlicher als einen pompösen Zwiebelzopf in unserem Wohnzimmer – möglichst zusammen mit getrockneten Maiskolben – und konnte die ästhetischen Vorbehalte meiner Eltern nicht verstehen. Der rurale Dekorationswahn hat sich inzwischen gelegt und einer kulinarischen Begeisterung für die Zwiebel Platz gemacht. Schliesslich steht der Duft in Butter angedünsteter Zwiebeln wie kein zweiter für die Vorzüge der hiesigen Küche: ein flüchtiges, aber wunderbares Stück Heimat.