Nico Hischier: «Dass Mirco Müller hier ist, ist für mich ein Vorteil»
Letztes Training, letzte Interviews vor dem ersten Ernstkampf. Für den Schweizer Nico Hischier geht es am Samstag in der NHL endlich los. Ein Besuch im Training der Devils.

Kurz nach Mittag Ortszeit ging in Newark das letzte Training der New Jersey Devils vor dem Saisonauftakt am Samstag gegen Colorado zu Ende. In der NHL ist es üblich, dass die Spieler nach Trainings und Spielen in der Garderobe interviewt werden dürfen. Die meisten Medienvertreter stürzten sich auf Taylor Hall, den einzigen echten Star der Devils. Die zweitgrösste Menge zog der 18-jährige Schweizer Nico Hischier auf sich. Im folgenden eine Zusammenfassung der Fragen und Antworten, die der junge Walliser abwechselnd auf Englisch, Schweizer Deutsch, Hochdeutsch und … Walliserdeutsch gestellt bekam respektive gab.
Nico Hischier, am Samstag geht es los. Bereit fürs erste Spiel?
Ja, ich freue mich sehr. Ich fühle mich gut, ich bin auch sehr gespannt. Endlich ist dieser Tag gekommen. Es herrscht nun ein anderes Gefühl als während der Vorbereitung. Ab jetzt zählt es wirklich. Ich werde vor dem Spiel sicher nervös sein. Aber nur bis zum ersten Shift. Danach wird es einfach ein Hockeyspiel sein.
Hier in Newark ist es ein Nachmittagsspiel. Schweizer Zeit wird also erst 20 Uhr sein, wenn der Puck eingeworfen wird. Was wird in Ihrer Heimat los sein? Was haben Sie bislang gehört?
Es werden in der Schweiz ein paar zuschauen und die Devils anfeuern. Das freut mich sehr.
Was erwarten Sie von sich ganz persönlich?
Dass ich mit meinem Spiel dem Team wirklich helfen kann. Und dann das Spiel zu gewinnen. Und Ende Qualifikation das Playoff erreichen. Aber das ist noch weit weg, wir schauen vorerst Spiel zu Spiel.
Ihre Reise mit den Devils begann ja am 23. Juni, als New Jersey Sie als Nummer 1 im Draft wählte. Können Sie sich an jenen Moment noch gut erinnern?
Nein, ich hatte ein Blackout. Ich war minutenlang sprachlos. Ich würde gerne davon erzählen, aber ich weiss es wirklich nicht mehr.
Wie zufrieden sind Sie bis jetzt?
In der Pre-Season lief es sehr gut. Meine Mitspieler halfen mir sehr, wir gewannen die Spiele, das ist am Ende das, was zählt.
In welchen Situationen brauchten Sie die Hilfe?
Für einen jungen Spieler ist alles neu. Es gibt gewisse Sachen, die du zuerst noch lernen musst.
Zum Beispiel?
Auf dem Eis die Scheibe schneller spielen. Du hast auf diesem Niveau schlicht keine Zeit, etwas mit dem Puck zu machen. Die Älteren helfen dir, wenn sie sehen, dass etwas nicht gut ist. Ich selbst kann auch jederzeit fragen gehen.
Spüren Sie den Druck der Devils? Man spricht ja davon, dass Sie die Zukunft des Clubs sein sollen.
Ich versuche das auszublenden und einfach Eishockey zu spielen. Das ist bislang kein Problem.
Was war bislang die positivste Überraschung?
Sehr speziell war, als ich erstmals mit dem Team-Flugzeug fliegen konnte. Das war ziemlich luxuriös. Ein cooles Erlebnis.
Welche Erwartungen haben sich bislang erfüllt, welche nicht?
Ich kam eigentlich mit wenigen Erwartungen hierher. Ich wollte mich wirklich nur darauf konztentrieren, dass ich mein Spiel spielen kann. Das ist mir gut gelungen. So will ich weitermachen.
Es ist geplant, dass Sie als Center in der zweiten Linie Marcus Johansson links und Drew Stafford rechts von ihnen haben werden. Ein Wort über die beiden?
Marcus ist ein sehr guter Spielmacher, einer, der das Eis sehr gut sieht. Stafford ist der Typ, der vors Tor geht, ein starkes Bandenspiel hat und über einen sehr guten Schuss verfügt. Wir spielten schon in der Vorbereitung zusammen, das klappte gut. Ich freue mich.
Ein paar kurze Ausschnitte von den Interviews mit Nico Hischier:
Im Abwehrpaar, das im Training am häufigsten hinter ihnen spielte, war auch Mirco Müller. Welche Bedeutung hätte es für Sie, wenn ein weiterer Schweizer in ihrer Linie spielt?
Das wäre gut, ich habe es gut mit ihm neben dem Eis. Und er ist ein guter Verteidiger, mit dem ich mich auch auf dem Eis wohl fühle.
Mirco stand bislang etwas in Ihrem Schatten. Wie erlebten Sie ihn in der Vorbereitung?
Für mich ist es ein Vorteil, dass er hier ist. Ich kann mit ihm in der Muttersprache reden. Er hat all das hier schon ein paar Mal erlebt, er weiss, was es braucht.
Wie sieht der Plan für heute Freitag Abend noch aus?
Ich sehe noch meine Eltern und kann ein wenig abschalten, relaxen. Danach fängt die Matchvorbereitung für den Samstag schon an.
Ihr spezielles Ritual vor den Spielen?
Nichts besonderes. Ich binde immer den rechten Schlittschuh zuerst, danach den linken.
Haben Sie einen Talisman?
Ja, einer, der mich schon bei den Junioren in Halifax begleitete. Der ist immer im Portemonnaie dabei.
Was genau ist es? Ääähm … (lacht) Einfach ein Glücksbringer.
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