Nicola Forster tritt als Präsident von Foraus ab
Die designierte Chefin des Thinktanks, Anna Stünzi, legt für den Posten alle Ämter bei den Grünen nieder.

Anna Stünzi soll das Präsidium des aussenpolitischen Thinktanks Foraus übernehmen. Dessen Gründer und bisheriger Präsident Nicola Forster gibt das Amt nach zehn Jahren ab. «Es sind grosse Fussstapfen, in die ich trete», sagt Stünzi. An der ausserordentlichen Generalversammlung vom 9. November stellt sie sich zur Wahl. Hauptberuflich ist die 28-Jährige als Doktorandin am Lehrstuhl Ökonomie der ETH angestellt. Daneben arbeitet sie in der Geschäftsleitung einer GmbH, die sich mit der Projektierung erneuerbarer Energieanlagen beschäftigt.
Nach zehn Jahren Aufbauarbeit ist das Jubiläum laut Nicola Forster die Gelegenheit, frischen Wind reinzubringen. Forster präsidiert seit November 2018 zusammen mit Corina Gredig die Zürcher GLP. Der Rücktritt bei Foraus stehe jedoch in keinem Zusammenhang mit dem parteipolitischen Amt, sagt er. Forster wird sich auch weiter bei Foraus engagieren, der Thinktank sei schliesslich «sein Baby».
«Es sind grosse Fussstapfen, in die ich trete»
Ziel der Denkfabrik ist es, die Lücke zwischen Wissenschaft und Politik zu schliessen. Heute zählt Foraus über 1000 ehrenamtliche Mitglieder und 14 Mitarbeitende. Mit seinen Publikationen zu aussenpolitischen Themen ist Foraus auch schon auf Kritik gestossen, gerade in bürgerlichen Kreisen. «Die beiden Denkfabriken Foraus und Avenir Suisse sind längst zu politischen Abstimmungsvehikeln geworden», sagt Thomas Aeschi, Fraktionspräsident der SVP. «Dieser Vorwurf ist falsch», so Stünzi. Der grösste Teil der Mitglieder sei parteilos, und die Parteizugehörigkeiten kämen aus dem gesamten politischen Spektrum. Zudem garantiere das basisorientierte Modell der Denkfabrik, dass die erarbeiteten Inhalte unabhängig von der politischen Haltung einzelner Vorstandsmitglieder seien.
Arbeit liegt ihr näher
Anna Stünzi selber hat bei den Grünen verschiedene Stationen durchlaufen. 2011 stiess sie zu Foraus, vor drei Jahren übernahm sie die Co-Leitung des Programms Umwelt, Verkehr und Energie. Die Arbeit im Thinktank liege ihr näher, sagt sie. Alle ihre politischen Ämter – so auch das Vorstandsamt bei den Grünen Schweiz – gibt sie für das Präsidium ab. «Ich will und kann unseren Mitgliedern keine Themen vorgeben», sagt sie zur Frage, ob das Forum mit ihrer Wahl als Umweltexpertin und grünes Parteimitglied nun eine neue thematische Ausrichtung erhalte. «Ich stehe für den Dialog und will Diskussionen zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft stärker fördern.»
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