Niederweningen forciert Wachstum
Vier grössere Bauvorhaben stehen kurz vor der Umsetzung. Der Niederweninger Gemeinderat will deshalb so bald als möglich wissen, ob im Gebiet Grüt gebaut werden darf.
Niederweningen - Wie die meisten Gemeinden im Unterland will auch Niederweningen wachsen. Die Gemeindepräsidentin Andrea Weber Allenspach wünscht sich dabei ein moderates Wachstum. Erst kürzlich hat der Gemeinderat der Bezirkssparkasse Dielsdorf die Baubewilligung erteilt für den Neubau eines Gewerbe- und Wohngebäudes sowie von vier Mehrfamilienhäusern mit Unterniveaugarage. Die Überbauung soll im Spickel zwischen der Dorf- und Wehntalerstrasse sowie dem Bahngeleise in Niederweningen zu stehen kommen. Wer neben der Bankfiliale der Bezirkssparkasse Dielsdorf in die geplanten Gewerberäume einzieht, ist noch nicht klar. Insgesamt werden 32 Wohneinheiten realisiert. Das Investitionsvolumen liegt bei rund 18 Millionen Franken.
Bewilligung liegt beim Kanton
Die Gemeinde muss aber zuerst wissen, ob das Gebiet im Grüt überbaut werden darf. Deshalb hat sie gemeinsam mit einem privaten Investor das Baugesuch für die Erstellung zweier Mehrfamilienhäuser beim Kanton eingereicht. Dieser entscheidet, ob und was dort erstellt werden darf, weil das Gebiet entlang einer Staatsstrasse und eines Gewässers - der Surb - liegt. Laut Kreisplaner Balthasar Thalmann darf im Grüt derzeit noch nicht gebaut werden, weil das Gebiet nicht vorschriftsmässig erschlossen ist. Und weil die Planungsgrenzwerte des Fluglärms dort überschritten werden, darf der Kanton keine Erschliessung bewilligen. Eine Erschliessung beinhaltet neben der Zufahrt auch Elektrizität sowie genügend Rohre für Ab-, Trink- und Löschwasser. Für den Niederweninger Gemeinderat ist das Gebiet im Grüt jedoch genügend erschlossen. «Es wurde ein Kreisel erstellt, und die Wasserleitungen sind vorhanden», sagt Gemeindepräsidentin Weber.
Wann entschieden wird, ob das Gebiet nun genügend erschlossen ist oder nicht, kann Thalmann nicht sagen: «Derzeit fehlen uns zusätzliche Gesuchsunterlagen. Und dann muss die Sach- und Rechtslage im Grüt nochmals genau angeschaut werden», sagt er. Sie sei relativ komplex. «Wenn der Kanton das Bauvorhaben ablehnt, planen der Gemeinderat und der Investor, den Fall vors Verwaltungsgericht ziehen», so Weber. Laut Fachleuten bestünden allerdings gute Chancen, die Baubewilligung zu erhalten.
Neue Strassen geplant
Ganz bestimmt noch erschlossen werden muss das Gebiet zwischen Sägeweg, Surb und Wehntalerstrasse. In der zweiten Jahreshälfte soll dort mit dem Bau einer neuen Quartierstrasse begonnen werden, die das Gebiet von der Kantonsstrasse her zugänglich macht. Diese Verbindung ist dann für Motorfahrzeuge eine Sackgasse, wird jedoch als Radweg Richtung Dorf und Aargau weitergeführt. Bei den neuen Einmündungen in die Wehntalerstrasse werden zusätzliche Fussgängerübergänge und eine Mittelinsel erstellt.
Ist das Gebiet fertig erschlossen, will das Baukonsortium Surbgasse ein Baugesuch für vier Mehrfamilienhäuser einreichen. Auf rund 6400 Quadratmeter Fläche sollen insgesamt 32 Eigentumswohnungen entstehen. Weitere Bauvorhaben auf den restlichen 11 000 Quadratmeter Bauland sind laut dem Vertreter der Grundeigentümer, René Müller von KMP Architekten, aber noch nicht in Planung. Das Land gehört Privatpersonen.
Im vergangenen Dezember hat der Souverän dem Gemeinderat schliesslich die Bewilligung erteilt, drei Parzellen entlang der Murzlenstrasse zu verkaufen. Wer diese 550 Quadratmeter nun überbaut, entscheidet der Niederweninger Gemeinderat in den nächsten Wochen. Drei Interessenten haben ihre Projekte für das Land vorgestellt. Dort könnten bis zu drei Mehrfamilienhäuser und sieben Doppeleinfamilienhäuser im mittleren Preissegment entstehen. Der Gemeinderat geht davon aus, dass pro Wohneinheit durchschnittlich drei Neuzuzüger nach Niederweningen kommen werden. Ob das Gebiet im Grüt nächstens überbaut werden kann, ist derzeit noch unklar. Foto: David Baer
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch