Noch ist ein Todesurteil möglich
Erstmals wurde ein Verdikt gegen den ehemaligen ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi gefällt. In erster Instanz beliessen es die Richter bei einer langen Haftstrafe, doch drei weitere Verfahren laufen noch.

Richter Ahmed Youssef kündigte ein langes Verdikt an, doch nach ein paar Minuten war die Urteilsverkündung in der Polizeiakademie am Stadtrand von Kairo vorüber. Für 20 Jahre soll Ägyptens Ex-Präsident Mohammed Mursi in Haft, es ist das erste Urteil gegen ihn. Die höchste Sicherheitsstufe und schwere Arbeit verhängte das Strafgericht gegen den Islamisten, der im Juli 2013 vom Militär gestürzt worden war. Von einem Todesurteil oder lebenslanger Haft, dem weithin erwarteten Richterspruch, blieben er und ein Dutzend weitere Angeklagte vorerst verschont. Das Gericht sprach sie von den schwersten Anklagepunkten frei. Die Staatsanwaltschaft hatte Mursi und einige seiner Mitangeklagten des Mordes, versuchten Mordes und der Anstiftung beschuldigt, zudem des illegalen Besitzes von Waffen und Munition.