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Oscar, das heisst Showtime und Glanz. Aber nicht morgen, wenn um 5.30 Uhr in Los Angeles (bei uns ist es dann 14.30 Uhr) die Nominationen bekannt gegeben werden. Schauspieler Chris Pine und andere werden die Liste einfach herunterlesen. Genannt werden dürften dabei alle Favoriten wie die Filme «Boyhood», «Birdman» – und die Schauspielerin Julianne Moore. Sie hat das schon viermal erlebt. Aber nie gewonnen. Tatsächlich. Julianne Moore (54) gehört zu den begnadetsten und beliebtesten Schauspielerinnen Hollywoods. Im entscheidenden Augenblick stand ihr Name jedoch noch nie im Siegercouvert. Bei der Verleihung 2003 verlor sie gleich zweimal: als Hauptdarstellerin – sie war für «Far from Heaven» nominiert – gegen Nicole Kidman. Und als Nebendarstellerin – für «The Hours» – gegen Catherine Zeta-Jones. Sie ist damit nicht allein. Leonardo DiCaprio (5 Nominationen) hat noch keinen Oscar, Glenn Close (6 Nominationen), Johnny Depp (3 Nominationen) und Tom Cruise (3 Nominationen) gingen bisher auch immer leer aus. Sie trösten sich gelegentlich mit der Sportlerparole «Mitmachen ist wichtiger als siegen». Aber wissen genau, dass dies im Fall der begehrtesten Hollywood-Trophäe nicht gilt. Manchmal bekommt die Academy of Motion Pictures Arts and Sciences, welche die Oscars verleiht, ein schlechtes Gewissen. Und gibt dann verdienten Verlierern einen Ehrenoscar für das Lebenswerk. Zum Beispiel dem 2013 verstorbenen Schauspieler Peter O'Toole, der diese Trophäe 2003 in Empfang nehmen konnte, nachdem er siebenmal leer ausgegangen war. Der streitbare Ire weigerte sich zunächst, den Preis anzunehmen, und schrieb der Academy einen Brief, er sei noch «im Spiel» und würde gerne mehr Zeit haben, «den hübschen Kerl» zu gewinnen. Nach dem Zureden seiner Kinder nahm er den Oscar doch an, erhielt 2007 tatsächlich eine weitere Chance – und ging zum achten Mal leer aus. Bei den Schauspielern ist er damit Rekordhalter, vor Richard Burton (sieben Nominationen ohne Gewinn).