Novartis-Aktionäre stellen sich hinter Vasella
Erstmals liess der Pharmakonzern an der Generalversammlung über sein umstrittenes Vergütungssystem abstimmen. Das Resultat fiel deutlich aus.

Die Aktionäre des Basler Pharmakonzerns haben an ihrer Generalversammlung vom Dienstag erstmals über das Vergütungssystem des Unternehmens abstimmen können. Sie hiessen dieses mit 61 Prozent Ja-Stimmen gut. An der von 2160 Aktionären besuchten Generalversammlung (GV) waren 38,3 der Stimmen gegen das Vergütungssystem. Die an der letztjährigen GV eingeführte «Say on Pay»-Abstimmung hat indessen nur konsultativen Charakter. Auch ein Nein zum Vergütungssystem hätte also keine direkten Folgen gehabt.
Gegen das seit Jahren umstrittene Vergütungssystem von Novartis hatten sich schon vor der GV etwa die Aktionärsgruppierungen ISS aus den USA sowie Ethos und Actares aus der Schweiz eingesetzt. Moniert wurde unter anderem, dass die variable Vergütung der Geschäftsleitung im Verhältnis zum Grundsalär zu hoch sei. Verwaltungsratspräsident Daniel Vasella verteidigte das Vergütungssystem, das überdurchschnittliche Leistungen überdurchschnittlich honoriere. Das Lohnsystem habe sich als «effizient und klar leistungssteigernd» bewährt.
«Vorgezogene Abgangsentschädigung»
Für seine Bezüge musste sich Vasella an der GV teils scharfe Kritik gefallen lassen. So bezeichnete der Unternehmer Thomas Minder einen 12-Millionen-Beitrag an Vasellas Altersvorsorge als «vorgezogene Abgangsentschädigung, Abzocke erster Güte und Diebstahl am Unternehmen». Solches sei Wasser auf die Mühlen seiner Abzockerinitiative, sagte Minder.
Der Basler Pharmakonzern hatte am 27. Januar für das vergangene Geschäftsjahr einen Gewinn von 10 Milliarden Franken (18 Prozent) und einen Umsatz von 50,6 Milliarden Franken (14 Prozent) ausgewiesen. Trotz Preisdruck im Pharma-Kerngeschäft erwartet Novartis 2011 insgesamt ein zweistelliges Wachstum sowie Kursgewinne für seine Aktionäre.
SDA/jak/sam
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