Nudel de luxe
Im Yume Ramen gibts von A bis Z hausgemachte japanische Nudelsuppen. Ein Besuch beim neuen Tochterbetrieb des Sala of Tokyo.

Wir sind ein wenig eingeschüchtert, als die Kellnerin all die Schalen und Teller auf den Tisch stellt. Und wir wissen nun, weshalb sie uns bei der Bestellung so skeptisch angeschaut hat. Verdammt viel Essen für zwei Bürotiger ist das! Aber auch Essen, das verdammt gut aussieht!
Wir beginnen mit dem Heissen, einer kräftigen Miso-Ramen-Suppe (22 Fr.), der eingelegter Ingwer und schwarzer Sesam zu zusätzlicher Kraft verhelfen. Als weitere Einlagen gibts Frühlingszwiebeln, ein halbiertes wachsweiches Ei und aussergewöhnlich zarte Schweinefleischscheiben – alles bei Schweizer Bauern bezogen.
Die schmackhaften, markant gelben Nudeln und die Brühe, in der sie schwimmen, sind hausgemacht. Der Nudelteig darf jeweils mehrere Tage lang ruhen und reifen, ehe er weiterverarbeitet wird. Wir sind hier in einem Tochterbetrieb des berühmten Sala of Tokyo, das den beiden Restaurantführern «Guide Michelin» und «Gault Millau» seit vielen Jahren als bestes japanisches Lokal der Stadt gilt. Das Yume Ramen ist freilich weit weniger nobel als das Stammhaus, ungezwungen und bei unserem Testbesuch über Mittag fast bis auf den letzten Platz ausgebucht. Das Konzept des Izakaya – man könnte das mit dem Begriff «japanische Beiz» übersetzen – zieht in Zürich.
Nach der Suppe wenden wir uns den Sashimi (35 Fr.) zu, zu denen es noch eine Schale Reis und eine geschmacklich leider zu diskrete Misosuppe mit Wakame-Algen und Seidentofu gibt. Die Qualität der rohen Lachs- und Thunfischstücke ist untadelig, die Portion grosszügig bemessen. Noch besser gefällt uns aber der Zukedon (26 Fr.). Er besteht aus pikant marinierten Würfeln von Thunfisch und Lachs, Pickles und Avocado, die auf einer Schale Reis thronen. Das Wort «thronen» ist bei der servierten Menge übrigens durchaus angebracht. Einen ziemlichen Unsinn finden wir dagegen das kümmerliche Menüsalätli mit gemischten Blättern, die dem Aktionspack eines Discounters entsprungen scheinen, und ein paar Algen. Weg damit, ein solcher Alibisalat entspricht nicht dem Niveau der übrigen Gerichte!
Der ganze Stolz des Yume Ramen ist die Whiskykarte. Eine grössere Auswahl an japanischen Preziosen findet man in ganz Zürich nicht. Damit sich Neugierige auch einmal eine der kostspieligen Raritäten gönnen können, werden einzelne Zentiliter ausgeschenkt. Selbstverständlich gibts auch Sake und Umeshu, den süssen Pflaumenwein, den man am besten mit etwas Mineralwasser wie einen gespritzten Weissen trinkt, sowie japanisches Bier in diversen Sorten.
Yume Ramen, Reitergasse 6, 8004 Zürich. Mo–Fr 11.30–14.30 Uhr und 18–23 Uhr, Sa 18–23 Uhr
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