Die nächste NiederlageNun ist es vorbei mit dem Heimnimbus der ZSC Lions
Beim 2:3 gegen dezimierte Lakers erwachen die Zürcher zu spät und kassieren ein spätes Slapstick-Tor. Das einzig Positive: Texier trifft erstmals seit Oktober wieder.

Die neue Swiss-Life-Arena inspirierte die ZSC Lions zu sieben Siegen in ihren ersten sieben Heimauftritten in der Liga. Manchmal waren sie dabei souverän, manchmal war ein Kämpferherz gefragt wie gegen Lausanne, als sie ein 0:3 aufholten. Doch am vergangenen Samstag kassierten sie gegen den SC Bern beim 2:3 in Overtime die erste Heimniederlage in der National League. Und offenbar ist nun ihr Nimbus im neuen Stadion weg. Denn gegen stark dezimierte Rapperswil-Jona Lakers liessen sie sogleich die nächste Enttäuschung folgen: ein 2:3 in einem Spiel, in dem sie viel zu spät erwacht waren.
Die späte Entscheidung
Durch zwei Tore des Franzosen Texier (45., 55.) konnten sie zwar ein 0:2 aufholen, doch in der Schlussminute luden sie Dünner zum Siegestor ein. Marti spielte den Puck vor dem eigenen Tor unkontrolliert nach vorne, er flatterte zu Lammikko, der ihn mit der Hand wegschlagen wollte und dabei dem Lakers-Stürmer auf den Stock servierte. Dünner bedankte sich mit seinem sechsten Saisontor zum 3:2-Sieg. So kurios das Tor zustande kam, aufgrund der Spielanteile über 60 Minuten war der Erfolg der Lakers verdient.
«Wir haben den Schalter zu spät umgelegt», sagte ZSC-Flügel Chris Baltisberger treffend. Das kommt in jüngerer Zeit des öfteren vor. Man mag dies mit der jüngsten Ballung von Spielen erklären – es war ihre siebte Partie in elf Tagen. Doch wenn man das Personal gegenüberstellt, das Rikard Grönborg im Vergleich zu seinem Antipoden Stefan Hedlund zur Verfügung stand, so war das Geschehen doch erstaunlich. Denn die Lakers traten nur mit drei Ausländern an, weil Cervenka, Djuse und Jensen verletzt sind und der neue Tscheche Jordan noch nicht spielberechtigt ist.
Hemmungslose Lakers
Doch davon liessen sich die Rapperswiler nicht beeindrucken. Sie spielten frisch drauflos und gingen durch die Powerplaytore von Moy (7.) und Noreau (26.) 2:0 in Führung. Derweil die ZSC Lions uninspiriert und bieder wirkten, machten die Lakers einen gut organisierten, mutigen Eindruck. Die Hemmungen, die sie gegen den «grossen Bruder» vom anderen Ende des Zürichsees einst hatten, haben sie längst abgelegt. Nach zuletzt vier Niederlagen in fünf Spielen war dieser Sieg in Zürich-Altstetten ein wohltuender für sie.
Bei den ZSC Lions konnte man sich immerhin darüber freuen, dass Texier erstmals seit dem 22. Oktober wieder traf. Der Franzose war zuletzt fast verzweifelt, weil der Puck einfach nicht ins Tor ging. Nach einem gewonnenen Bully Wallmarks traf er mit einem wuchtigen Schuss, später glich er nach schöner Vorarbeit Kukans aus. Hätten die ZSC Lions noch gewonnen, es wäre die Story des Abends geworden. So war es nur eine Fussnote.
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