
Das Phänomen der illegalen Massenauswanderung begann 2007, als senegalesische Fischer erstmals in ihren Pirogen Tausende von jungen Leuten von der senegalesischen oder mauretanischen Küste in Richtung Kanarische Inseln transportierten. Spanien, als Eingangstor zur EU, und die Europäische Union waren darüber erst beunruhigt und besorgt, als die Boote ihr Ziel erreichten. Doch wie viele Pirogen sind dabei untergegangen, wie viele Menschen haben Schiffbruch erlitten und am Meeresgrund ihren Tod gefunden? 3000, 5000, 7000? Verschiedene Zahlen wurden genannt, aber niemand weiss genau, wie viele Unglückliche niemals an ihrem Ziel angekommen und auch nicht an ihren Abfahrtsort zurückgekehrt sind, und ihre Angehörigen so für immer in Angst und Ungewissheit zurückgelassen haben. Doch das spielte sich im Atlantik ab und der Atlantik ist gross. Dort wurden keine Wracks von Pirogen und keine Leichen von Schiffbrüchigen gefunden. Sie wurden von den Meeresströmungen abgetrieben, weit weg von besiedelten Gebieten und wurden nie an die europäischen Küsten angeschwemmt.
Nur Ministersöhne bleiben
Afrikas Jugend verlässt den Kontinent. Niemand versucht, sie zu halten. Über die afrikanischen Ursachen einer afrikanischen Tragödie.