Nutzniesser der Madoff-Betrügereien sollen zahlen
New York Neue Hoffnung für die Opfer des Wall-Street- Betrügers Bernard Madoff: Der vom Gericht bestellte Treuhänder Irving Picard will diejenigen Investoren des Schneeballsystems zur Kasse bitten, die unterm Strich Gewinn gemacht haben.
Nach Picards Schätzung sind das 2000 Leute - der Hälfte von ihnen droht er jetzt mit einer Klage. «Die Leute, die Geld gemacht haben - die am Ende mehr hatten - haben sich auf Kosten der anderen bereichert», begründete Picard sein Vorgehen gegenüber dem «Wall Street Journal» (Montagsausgabe). Für seine Klagen hat er bis Dezember Zeit, dann jährt sich der Zusammenbruch von Madoffs 60 Mrd. Dollar schwerem Schneeballsystem zum zweiten Mal. «Wir werden nicht bis zur letzten Minute warten», kündigt Picard an. Bis dato hat der Treuhänder 1,5 Mrd. Dollar eingesammelt. Den Bruder und die beiden Söhne Madoffs, beteiligte Finanzinvestoren sowie wohlhabende Privatinvestoren hat er auf weitere 15 Milliarden Dollar verklagt. Von Bernard Madoff selbst scheint nichts mehr zu holen zu sein: Der sitzt für symbolische 150 Jahre im Bundesgefängnis der Kleinstadt Butner in North Carolina. Ein Gericht hatte ihn Mitte 2009 für schuldig befunden. Picard hatte bis dato darauf gesetzt, dass Nutzniesser ihr gewonnenes Geld freiwillig herausrücken. Doch die wenigsten kamen seiner Aufforderung nach, da sie auf dem Standpunkt beharrten, ihnen stünden die Ausschüttungen aus dem Madoff-System zu. Picard zeigt sich daher verärgert: «Wenn ich ihnen die Möglichkeit gebe, zu mir zu kommen und mit mir zu sprechen, warum taten sie das nicht?», fragt er. Deshalb will er jetzt klagen.
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