Nutzte Frankreichs Ex-Präsident eine betagte Milliardärin aus?
Gegen Nicolas Sarkozy wurde ein Verfahren eingeleitet. Dem Politiker wird vorgeworfen, er habe seinen Wahlkampf 2007 mit illegalen Geldspenden der L'Oréal-Erbin Liliane Bettencourt finanziert.

Gegen Frankreichs Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy ist in der Korruptions- und Spendenaffäre um die L'Oréal-Erbin Liliane Bettencourt ein Verfahren eingeleitet worden. Dem 58-Jährigen wird vorgeworfen, die Schwäche der betagten Milliardärin ausgenutzt zu haben.
Die Staatsanwaltschaft in Bordeaux betonte jedoch, für Sarkozy gelte die Unschuldsvermutung. Zuvor war der Ex-Präsident erneut angehört worden. Sein Anwalt kündigte noch am Donnerstagabend umgehend rechtliche Schritte gegen die Entscheidung an.
Illegale Bargeldspenden erhalten?
In der Affäre geht es unter anderem um den Verdacht, Sarkozy könnte seinen erfolgreichen Wahlkampf 2007 mit illegalen Bargeldspenden aus dem Milliardenvermögen der Bettencourt-Familie finanziert haben.
Hintergrund der Ermittlungen sind unter anderem Zeugenaussagen von ehemaligen Angestellten von Bettencourt. Eine frühere Buchhalterin behauptet, sie habe für eine Wahlkampfspende 150'000 Euro Bargeld organisieren sollen. Andere Mitarbeiter wollen prall gefüllte Umschläge gesehen haben.
Immunität aufgehoben
Gegen einen Vertrauten Sarkozys läuft wegen der Bettencourt-Affäre bereits seit längerem ein Anklageverfahren. Sarkozy konnte lange nicht befragt werden, weil er als Präsident Immunität genoss. Er bestreitet alle Vorwürfe.
Im Sommer 2012 hatten Ermittler bereits Büro- und Wohnräume Sarkozys durchsucht, um mögliche Hinweise auf Gesetzesverstösse zu finden. Der konservative Politiker war im Vorfeld der Wahl im Jahr 2007 mindestens einmal bei den Bettencourts zu Gast.
Die 90 Jahre alte Bettencourt steht unter Vormundschaft ihres Enkels Jean-Victor Meyers. Die Milliardärin leidet nach Einschätzung von Ärzten an einer Mischung aus Alzheimer und anderen Demenzformen. Bettencourt verfügt nach Schätzungen über ein Vermögen von fast 20 Milliarden Euro.
SDA/chk
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch