Ölpest im Golf von Mexiko: BP sparte bei der Sicherheit
Laut einer US-Regierungskommission verursachten riskante Entscheidungen unter Zeit- und Gelddruck die Ölpest im Golf von Mexiko. Sie warnt, dass sich ein solcher Zwischenfall wiederholen könnte.

BP, Halliburton und Transocean hätten es versäumt, sicherzustellen, dass ihre Handlungen keine Gefahr darstellten, hiess es im Schlussbericht der Untersuchungskommission der US-Regierung am Mittwoch. Hätten sie dies getan, hätte die Explosion der Bohrinsel verhindert werden können, erklärte die siebenköpfige Kommission.
Insgesamt werden in dem Untersuchungsbericht neun einzelne Aktionen aufgelistet, die den Firmen halfen, Geld und Zeit zu sparen - ungeachtet dessen, dass weniger riskante Alternativen zur Verfügung standen. So seien etwa nicht genügend Vorrichtungen zur Stabilisierung des Bohrlochs installiert worden.
Auch hätten Verantwortliche nicht auf die Ergebnisse von Tests des Materials zur Verschliessung des Bohrlochs gewartet und Resultate von Drucktests kurz vor der Katastrophe ignoriert. BP hatte die Ölplattform von Transocean geleast, Halliburton war für das Versiegeln des Bohrlochs verantwortlich.
Im November gab es noch Rückendeckung für BP
Der Schlussbericht steht im Widerspruch zu einem ersten Zwischenbericht von Anfang November. Damals hatte die Kommission BP Rückendeckung gegeben und keine Hinweise ausmachen können, dass der Konzern und seine Partner Kosten sparten und so die Sicherheitsvorkehrungen vernachlässigten.
Die Bohrinsel «Deepwater Horizon» war am 20. April explodiert. Dabei kamen elf Arbeiter ums Leben, und über Wochen flossen insgesamt rund 780 Millionen Liter Öl ins Meer. Es handelt sich um die bislang grösste Ölpest in den USA. Die Kommission will ihren kompletten Untersuchungsbericht in der kommenden Woche veröffentlichen. Ein Kapitel wurde vorab publik.
SDA/jak
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