Ölreiche Region spaltet sich von Tripolis ab
Stammesführer und Milizenkommandanten haben im Osten von Libyen eine halbautonome Region ausgerufen. Tausende nahmen heute an der Zeremonie in der Stadt Benghazi teil.

Die ölreiche Region im Osten Libyens um die Stadt Benghazi hat ihre Autonomie erklärt. Stammesmitglieder, Milizionäre und Politiker ernannten einen Rat, der die Angelegenheiten der neuen Region regeln soll, die sich von der Küstenstadt Sirte bis zur ägyptischen Grenze erstreckt.
Die Schaffung eines föderalen Systems sei der Wille der Region, erklärten die Stammesführer bei dem Treffen. Sie ernannten einen Rat, der die Angelegenheiten der neuen Region regeln soll, die sich von der Küstenstadt Sirte bis zur ägyptischen Grenze erstreckt.
Jahrelang in Haft
Zum Vorsitzenden des Rates wurde Ahmed al-Zubair ernannt, der unter dem gestürzten Staatschef Muammar al-Ghadhafi am längsten von allen politischen Gefangenen in Haft sass. Zubair ist auch Mitglied des Nationalen Übergangsrats, der Zentralregierung des Landes.
Er kündigte an, die Rechte der Region zu schützen. Gleichzeitig versicherte er, sein Rat erkenne an, dass der Übergangsrat die internationalen Angelegenheiten des Landes regle. Die Übergangsregierung lehnt den 1963 in Libyen abgeschafften Föderalismus aber ab.
In Benghazi hat alles angefangen
Der neue Rat in Benghazi seinerseits lehnt ein neues Wahlgesetz ab, demzufolge 60 der 200 Parlamentssitze für die östliche Region vorgesehen sind. Gewählt werden soll im Juni. Der Nationale Übergangsrat hat sich wiederholt gegen die Ausrufung der halbautonomen Region ausgesprochen und vor einem Auseinanderbrechen des Landes gewarnt.
In der Region Benghazi hatte im vergangenen Jahr der Aufstand gegen den Ghadhafi begonnen, der am 23. Oktober unter ungeklärten Umständen von Rebellen in seiner Heimatstadt Sirte festgenommen und getötet worden war. Der Übergangsrat hatte während des Aufstands gegen Ghadhafi seinen Sitz in Benghazi.
SDA/bru
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