Oerlikon-Aktien nach Chefwechsel auf Talfahrt
OC Oerlikon bekommt mit Roland Fischer einen neuen Chef. Der bisherige CEO Brice Koch verlässt den Konzern. Das schlägt sich auf den Aktienhandel nieder.

Nach einem unerwartet hohen Jahresverlust und dem überraschenden Führungswechsel haben sich Anleger am Dienstag von den Oerlikon-Aktien getrennt. Die Titel des Anlagenbauers verloren im frühen Handel 3,8 Prozent.
OC Oerlikon hatte Roland Fischer zum neuen CEO ernannt. Fischer tritt sein Amt ab sofort an. Der bisherige Chef Brice Koch, der das Unternehmen seit Januar 2014 führte, werde den Konzern verlassen, teilte der Industriekonzern am Dienstag mit.
Roland Fischer war gemäss Mitteilung des Konzerns zuvor bei der Siemens AG als CEO der Power and Gas-Division tätig. Der Verwaltungsrat sei überzeugt, dass Roland Fischer die besten Voraussetzungen mitbringt, um Oerlikon in die wichtige nächste Entwicklungsphase zu führen, wird Michael Süss, Präsident des Verwaltungsrats zitiert.
418 Millionen Franken Verlust
Wie im November ankündigt, hat der Technologiekonzern 2015 mit einem Verlust abgeschlossen. Dafür verantwortlich sind vor allem Abschreibungen und Kosten für den Konzernumbau.
Bereits das vergangene Jahr war dabei vom Umbau des Konzerns geprägt. Vor allem wegen Abschreibungen im Zusammenhang mit der Kauf von Metco und den eingeleiteten Restrukturierungsmassnahmen schrieb das Unternehmen bei einem leicht tieferen Umsatz von 2,5 Milliarden Franken einen Verlust von 418 Millionen Franken.
Im Vorjahr resultierte noch ein Gewinn von 202 Millionen Franken. Die Abschreibungen haben dabei das Ergebnis mit 476 Millionen Franken und die Restrukturierung mit 112 Millionen Franken belastet.
Marktabschwächung in China
Ohne diese Sonderfaktoren hätte das Unternehmen mit 207 Millionen Franken einen um 2,5 Prozent höheren Gewinn als im Vorjahr erzielt. Dieses Ergebnis wurde jedoch nur erreicht, weil Oerlikon mit der Übernahme von Metco in der Beschichtungssparte sowohl Umsatz wie Betriebsgewinn deutlich steigern konnte.
Im Bereich Kunstfaser-Textilmaschinen und im Getriebebau dagegen sind sowohl Umsatz wie Betriebsgewinn eingebrochen. Oerlikon wurde hier durch die Marktabschwächung in China und dem rekordtiefen Ölpreis gebremst.
Trotz dem Jahresverlust will Oerlikon den Aktionären ein gleich hohe Dividende wie im Vorjahr auszahlen. Beim Ausblick zeigt sich das Unternehmen vorsichtig optimistisch. 2016 und 2017 blieben zwar die Rahmenbedingungen anspruchsvoll, heisst es in der Mitteilung.
Mit der neuen Strategie und den umfassenden eingeleiteten Massnahmen werde Oerlikon jedoch die negativen Markteffekte teilweise ausgleichen können. Der Umsatz soll im Bereich zwischen 2,3 und 2,5 Milliarden im Bereich des vergangen Jahres zu liegen kommen. Bei der Betriebsergebnis erwartet Oerlikon eine Marge im mittleren Zehnprozentbereich.
SDA/mlr
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