«Ohne Draghi gäbe es die Eurozone nicht mehr»
Wirtschaftshistoriker Tobias Straumann erklärt, warum der Euro trotz Silberstreifen am Horizont fast nicht mehr zu retten ist.

Land am Abgrund: Italiens Wirtschaft stagniert seit zehn Jahren und ist total überschuldet. Im Bild: Ein Obdachloser vor einem Shop in Milano.
Luca Bruno, Keystone
Herr Straumann, die Regierungskrise in Italien setzt den Euro unter Druck, gegenüber dem Franken ist die Währung so günstig wie seit Monaten nicht mehr. War die Erholung der Eurozone im Sommer nur ein Strohfeuer?
Tobias Straumann: Ja, das Vertrauen der Anleger ist immer noch sehr zerbrechlich. Nun wurde in Erinnerung gerufen, dass die Krise noch lange nicht ausgestanden ist. Italiens Wirtschaft stagniert seit zehn Jahren, ist total überschuldet und hat ein schwaches Bankensystem.