Streitgespräch um den Pfauen-Saal«Ohne Neubau droht Provinz» – «Es geht um Zürichs Seele»
Beide lieben den Pfauen-Saal des Schauspielhauses. Doch Werber David Schärer wünscht sich einen Neubau. Verleger Matthias Ackeret will den Saal retten. Ein Dialog vor Ort.

Matthias Ackeret, wir sitzen auf der Bühne des Pfauens. Was ist Ihre stärkste Erinnerung an diesen Saal?
Matthias Ackeret: Es sind zwei. Als kleiner Junge war ich in den 70er-Jahren hier, mit meinem Vater, es lief «Wilhelm Tell». Mein Vater sagte am Ende: Jetzt bist du im Schauspielhaus gewesen. 1989 sah ich «Jonas» von Max Frisch. Wir sassen auf der Estrade, und Frisch kam auf die Bühne, einer seiner letzten öffentlichen Auftritte. Das hat mich stark berührt. In diesem Saal habe ich – ein Provinzbub aus dem Zürcher Weinland – erstmals einen Hauch von Grossstadt verspürt.