Fettleibigkeit in der SchweizOrganisation fordert Sensibilisierung gegen Grossophobie
Die Adipositas-Allianz kritisiert, dass Fettleibige stigmatisiert werden. Erstens habe Dicksein nichts mit dem Willen zu tun, und zweitens drohten psychische Probleme.

Die Stigmatisierung von Menschen mit Fettleibigkeit kann zu einer Verschlimmerung der Fettleibigkeit und zu psychologischen Komplikationen führen, warnt die Allianz Adipositas Schweiz. Sie fordert eine Sensibilisierung gegenüber der sogenannten Grossophobie.
Die Organisation ist der Ansicht, dass es in der Schweiz zu viele Vorurteile gegenüber Menschen mit Fettleibigkeit gibt – das heisst: zu viel Grossophobie. Die vereinfachte Vorstellung, dass das Gewicht mit dem eigenen Willen kontrolliert werden könne und dass es genüge, weniger zu essen und sich mehr zu bewegen, sei in der Bevölkerung und in der Ärzteschaft immer noch weit verbreitet. Das sei jedoch völlig falsch, heisst es in einer Mitteilung vom Montag.
Die Adipositas-Allianz reagierte damit auf einen Medienbericht, wonach ein 32-jähriger Mann aus Lausanne in einem Zug wegen seines Übergewichts verbal angegriffen wurde. «Sie sind ein Monster» oder «Sie verdienen es nicht zu leben», sollen drei Personen, die in dem überfüllten Zug stehen mussten, zu ihm gesagt haben.
Solche Beleidigungen könnten dramatische Folgen haben, warnt die Organisation. Stigmatisierung verringere das Selbstwertgefühl der Menschen und führe zu Depressionen, die Selbstmordgedanken oder sogar Selbstmord zur Folge haben könnten. Die Allianz verurteilt jegliche Angriffe auf Betroffene und fordert eine bessere Sensibilisierung der Bevölkerung für die «Krankheit Adipositas».
SDA/oli
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