Pakistan setzt ein Zeichen für das Nachbarland
Sieben ranghohe Taliban-Mitglieder werden in Kürze aus Gefängnissen in Pakistan freigelassen. Damit sollen die Friedensverhandlungen zwischen der afghanischen Regierung und den Aufständischen erleichtert werden.

Pakistan hat heute die Freilassung von sieben ranghohen Mitgliedern der afghanischen Taliban angekündigt. Damit solle der Versöhnungsprozess im benachbarten Afghanistan gefördert werden, teilte das pakistanische Aussenministerium mit.
Die sieben Afghanen kämen «zusätzlich zu den 26 Taliban-Gefangenen», die im Laufe des vergangenen Jahres aus der Haft entlassen worden seien, frei. Unter den Taliban, die freikommen sollen, ist auch der 2008 festgenommene ranghohe Militärkommandant Mansur Dadullah.
Der afghanische Präsident Hamid Karzai hatte Pakistan in der vergangenen Woche besucht und in dem Nachbarland für Unterstützung bei den geplanten Friedensverhandlungen zwischen seiner Regierung und den radikalislamischen Aufständischen geworben. Karzai sprach unter anderem mit Regierungschef Nawaz Sharif.
Heute erklärte er, er erwarte von Pakistan, dass sich die Regierung um «Möglichkeiten oder eine Plattform für Gespräche» zwischen dem Hohen Friedensrat und den Taliban bemühe. Der Hohe Friedensrat ist mit der Aufnahme der Gespräche betraut. Ein Vertreter des Rats begrüsste die Ankündigung aus Islamabad als Zeichen des «guten Willens und der Vertrauensbildung». Er hoffe, dass die Freilassung der Taliban-Kämpfer den «nationalen Versöhnungsprozess voranbringen» werde, sagte Ismail Kasimiar.
Bewaffnete greifen Fahrzeuge an
Unterdessen eröffneten bewaffnete Angreifer im Nordwesten von Pakistan das Feuer auf mehrere Fahrzeuge und töteten insgesamt neun Menschen. Nach Angaben der Polizei schossen die Täter gestern am späten Abend im Bezirk Mattani nahe der Stadt Peshawar aus Autos heraus auf einen Minibus sowie zwei weitere Fahrzeuge.
Auf mehrere Menschen, die wegen der Schüsse aus ihren Häusern liefen, wurde demnach ebenfalls geschossen. Zu den Tätern sowie deren Motiven konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen.
Im Nordwesten des Landes liegen die unruhigen Stammesgebiete, in denen Sicherheitskräfte gegen dort verschanzte radikalislamische Taliban sowie mit al-Qaida verbündete Kämpfer vorgehen. Die USA betrachtet das Gebiet als eines der wichtigsten Zentren der Aufständischen, von denen aus sie Angriffe in Afghanistan und westlichen Ländern planen und koordinieren.
SDA/rbi
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