Palin erklärt das Wort «Blutanklage»
Vor knapp einer Woche wehrte sich Sarah Palin gegen Schuldzuweisungen im Zusammenhang mit dem Attentat von Tucson. Sie benutzte dabei das umstrittene Wort «Blutanklage». Sie würde es heute wohl wieder tun.

Die ultrakonservative US-Republikanerin Sarah Palin hat die Verwendung des umstrittenen Wortes «Blutanklage» (englisch «blood libel») in einer Videobotschaft verteidigt. Sie habe damit lediglich zeigen wollen, wie manche Medienkommentatoren Unterstützer der Tea-Party-Bewegung für das Attentat von Tucson verantwortlich gemacht hätten, sagte Palin dem Sender Fox News.
«Die Aussage bedeutet, fälschlicherweise beschuldigt zu werden, Blut an den Händen zu haben und in diesem Fall ist auch genau das passiert», sagte sie. An die Adresse ihrer Kritiker sagte Palin: «Sie werden mich nicht zum Schweigen bringen.» Sie werde sich weiter gegen «Lügen» zur Wehr setzen.
«Blutanklage» ist theologisch besetzt
Palin hatte sich in einer vor knapp einer Woche im Internet ausgestrahlten Botschaft gegen Schuldzuweisungen im Zusammenhang mit dem Attentat zur Wehr gesetzt, bei dem die demokratische Abgeordnete Gabrielle Giffords schwer verletzt und sechs Menschen getötet worden waren. Sie verwahrte sich gegen den Vorwurf, durch polarisierende Rhetorik zu einem politischen Klima beigetragen zu haben, das den Attentäter zu den Schüssen bewegt haben könnte. «Besonders in den Stunden nach einer solchen Tragödie sollten Journalisten und Kommentatoren keine Blutanklage fabrizieren», sagte sie damals.
Das von Palin benutzte Wort «Blutanklage» ist theologisch besetzt. Es beschreibt in der Regel verleumderische Anklagen gegen religiöse Minderheiten, vor allem gegen Juden – etwa in Form von mittelalterlichen Ritualmordvorwürfen oder der Vorhaltung, Juden trügen Schuld am Tod von Jesus Christus. Palin war daraufhin vor allem von Juden in den USA kritisiert worden.
AFP/bru
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