41 Haiarten im Mittelmeer vom Aussterben bedroht
Das Mittelmeer ist ein gefährlicher Ort für Haie: Wie ein WWF-Report zeigt, ist mehr als die Hälfte der im Mittelmeer lebenden Haifischarten vom Aussterben bedroht.

Hauptgrund für den besorgniserregenden Rückgang ist die Überfischung von Haipopulationen, vor allem durch zwei Mittelmeerstaaten: Libyen (4260 Tonnen) und Tunesien (4161 Tonnen) dokumentieren pro Jahr etwa drei Mal so viele Fänge wie Italien (1347 Tonnen) und Ägypten (1141 Tonnen). Einige Arten werden direkt für den Verkauf gefangen. Beim Grossteil der restlichen Arten handelt es sich um unerwünschten Beifang, der sterbend zurück ins Meer geworfen wird.
Verschmutzung durch Plastikmüll ist dem WWF zufolge eine weitere Bedrohung. Haie verwechseln Kunststoff mit Nahrung oder verfangen sich in Plastikgegenständen und verlorenen Netzen. Mitverantwortlich ist auch der grassierende Etikettenschwindel bei Fischprodukten. «DNA-Tests haben gezeigt, dass Verbraucher, die Schwertfisch essen, oftmals zu illegal vermarktetem Haifischfleisch greifen. Das birgt auch gesundheitliche Risiken, da der Quecksilbergehalt bei einigen Haiarten weit über den gesetzlichen Grenzwerten liegt», warnte Niedermüller.
Der WWF-Report schlägt eine Reihe von Massnahmen für Fischer und Fischereimanager vor - von der Vermeidung kritischer Habitate, wie den Aufwuchsgebieten von Haien und Rochen bis hin zur Verwendung angepasster Ausrüstung zur Minimierung von Beifang. Die Verbesserung der Datenlage über Populationsentwicklung und gehandelte Arten sei essenziell, um Erhaltungsmassnahmen verstärken und die vollständige Transparenz und Legalität im Fischereisektor gewährleisten zu können. (sda)
Erstellt: 12.07.2019, 05:59 Uhr
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