Bieler Behörden geben Fehler im Fall Kneubühl zu
Die Kommunikation im Fall des Rentners, der sich im Herbst mit einer Waffe verschanzt hatte, sei nicht optimal gewesen, hält ein Expertenbericht fest.
Die Behörden, die sich mit dem Fall des renitenten Bieler Rentners Peter Hans Kneubühl befassten, haben das Recht nicht verletzt. Der Informationsfluss, insbesondere zwischen dem Regierungsstatthalter und der Polizei, war aber nicht durchwegs optimal.
Das ist das Fazit eines vom Kanton Bern nach den Vorfällen vom vergangenen September in Auftrag gegebenen Expertenberichts des Berner Anwalts Ueli Friederich, der am Freitag in Bern der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Kneubühl sei zahlreichen Behörden bekannt gewesen, heisst es darin.
Kneubühl fürchtete den Staat
Ausgehend von einem Erbschaftsstreit seien gegen den Rentner diverse Verfahren angestrengt worden, heisst es in dem Bericht. So auch ein Entmündigungsverfahren wegen Geistesschwäche. Kneubühl habe sich aber den nötigen Abklärungen entzogen. Friederich kommt zum Schluss, dass aus dem Verhalten des Rentners kein Gefährdungspotenzial für Dritte habe abgeleitet werden können.
Hingegen sei klar gewesen, dass der Mann persönliche Fürsorge brauchte. Dass ihm diese nicht zuteil wurde, liege nicht am mangelnden behördlichen Austausch, sondern vielmehr daran, dass der Rentner sich stets unkooperativ gezeigt habe. Friederich zeichnet das Bild eines Mannes, der sich zunehmend einem feindlichen Staatsapparat gegenübersah, der es auf seine «Hinrichtung» abgesehen habe.
Stockender Informationsaustausch
Als die Geschehnisse am 8. September, dem Tag der angedrohten Zwangsversteigerung der Liegenschaft des Rentners, eskalierten, war die Polizei darüber informiert, dass der Mann als unkooperativer Einzelgänger galt.
Indessen wäre es wünschenswert gewesen, wenn der Statthalter die Polizei über den Inhalt von Briefen informiert hätte, worin der Rentner den 8. September wiederholt als Datum seiner Hinrichtung bezeichnete. Der Regierungsstatthalter habe indessen der Polizei von möglichen Suizidabsichten des Mannes berichtet.
Der Bericht von Ueli Friederich konzentriert sich auf den Informationsaustausch unter den Behörden. Ein Bericht zu der oft kritisierten Polizeiaktion im Zusammenhang mit dem renitenten Rentner ist noch in Arbeit.
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