Die Kältewelle ist da – im Baselbiet krachte es im Viertelstundentakt
Die Eiseskälte legt sich über die Schweiz. Die Temperaturen verharren nun mehrere Tage im tiefen Minusbereich. 1987 war es im Flachland aber noch kälter. Schnee und Eis führen zu vielen Verkehrsunfällen.
Das sibirische Hoch hat die Schweiz erreicht. «Wir sind im Fahrplan. Die Temperaturkurve zeigt nach unten», sagt Klaus Marquardt von Meteonews gegenüber Redaktion Tamedia. Schon am Morgen war es eisig kalt. Im Goms im Wallis sackte die Temperatur auf minus 26,2 Grad. Tagsüber lagen im Mittelland die Werte bei 4 bis 9 Grad unter null. Morgen wird es ähnlich kalt wie heute. Am Freitag sind laut Prognose von Meteo Schweiz im Mittelland Höchstwerte zwischen -6 und -10 Grad zu erwarten. Am Samstag, Sonntag und Montag ist sogar mit -7 bis -12 Grad zu rechnen. Dazu bläst eine kräftige Bise.
In der Nacht können die Temperaturen im Mittelland gegen -15 Grad sinken und in den alpinen Hochtälern auf Werte unter minus 30 Grad. Die eisigen Minusgrade werden sich gerade in den Bergen bemerkbar machen. «Zum Skifahren muss man sich warm anziehen.» Nasen, Wangen, Ohren müssen gut geschützt werden. «Durch die Bise wird sich das Kältegefühl noch verstärken», so Marquardt weiter. Grossen Schneefall wirds bei diesen Verhältnissen aber kaum geben. Erst nächste Woche ist wieder mit einem leichten Temperaturanstieg zu rechnen. «Aber auch Anfang Woche bleiben die Temperaturen im Frostbereich.» Man könne höchstens von einer Frostminderung sprechen. Erst ab nächstem Mittwoch zeichne sich eine allmähliche Entspannung ab.
Es gab noch kältere Tage
Einmalig sei eine Kältewelle im Winter nicht. Dauerminustemperaturen und Ostwetterlagen kommen gerne mal vor. «Die jetzige Kältewelle ist jedoch ausgeprägter und stärker als in den letzten paar Jahren», führt Marquardt aus. Im Flachland war es aber auch schon kälter. Am 12. Januar 1987 verzeichnete Kloten Höchsttemperaturen von –15,2 Grad. Es war einer der eisigen Spitzenwerte im letzten Jahrhundert. «An diese Werte kommen wir am Wochenende im Flachland wohl nicht heran.»
Auch auf die Schweizer Gewässer wird sich die eisige Kälte auswirken. Noch sind gemäss Marquardt viele Seen mit 4 bis 5 Grad wegen des milden Dezembers und Januars relativ warm. «Jetzt geht es aber deutlich herunter. Teiche werden zufrieren, grössere Seen vielleicht mal am Rand.» Eine Woche wird jedoch für eine Seegfrörni nicht ausreichen. «Auch wenn sich etwas Eis bilden wird, ein Pfäffikersee wird nicht bis nächste Woche zufrieren.» Dafür benötige es über einen Monat hinweg konstante Minustemperaturen.
Schnee und Eis führen zu Verkehrsunfällen
Mit fallenden Temperaturen, Schnee und Vereisung sind zahlreiche Verkehrsteilnehmer nicht zurecht gekommen. So wurden im Baselbiet bereits am gestern Abend bei 15 Unfällen sieben Personen verletzt, wie die Polizei mitteilt.
Fast im Viertelstundentakt krachte es in Aesch, Arlesheim, Allschwil, Blauen, Bottmingen, Bubendorf, Diegten, Hölstein, Liestal, Lupsingen, Muttenz, Niederdorf, Oberwil und Pratteln.
Vereiste Strasse
In einem Wald bei Wileroltigen BE wurde am Mittwochmorgen ein Mann bei einem Selbstunfall verletzt. Er kam mit dem Auto auf vereister Strasse ins Schleudern und prallte gegen einen Baum.
Leicht verletzt wurde ein 35-jähriger betrunkener Autofahrer in der Nacht auf Mittwoch in Goldach SG, als er auf der schneebedeckten Strasse ins Schleudern geriet und in eine Strassenböschung fuhr.
Ebenfalls leicht verletzt wurde am Mittwochmorgen in Wilen bei Wollerau SZ der 26-jährige Chauffeur eines Lastwagens, der ins Rutschen geriet und kippte. Der Schaden beträgt über 100'000 Franken.
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