Gerichtsreporterin: «Nur Verlierer im Fall Kachelmann»
In einem Referat in Bern hat die Gerichtsreporterin des «Spiegels», Gisela Friedrichsen, am Beispiel des Kachelmann-Prozesses zwei «wunde Punkte» der deutschen Strafjustiz umkreist: den Opferschutz und die Nebenkläger.

«Mit solchen Opfern ist die Justiz überfordert», sagt Gisela Friedrichsen in Anspielung auf den Prozess gegen den 91-jährigen mutmasslichen NS-Verbrecher John Demjanjuk in München. Denn: «Ein Prozess kann nicht die historische Wahrheit liefern.» Sie illustriert damit, dass die Justiz den hohen Ansprüchen der Kläger mitunter weder widersprechen geschweige denn sie erfüllen kann.