«Man behandelt mich hier wie einen Mafia-Boss»
US-Milliardenbetrüger Bernard Madoff scheint sein neues Leben hinter Gittern zu geniessen. In einem Brief an seine Schwiegertochter verglich er das Gefängnis in North Carolina mit einem Universitätscampus.
Für den US-Milliardenbetrüger Bernard Madoff scheint die Haft weniger schlimm zu sein als erwartet. Das Gefängnis in North Carolina, in dem er seine Haftstrafe absitzt, erinnere ihn eher an einen Universitätscampus, er selbst werde mit ebenso viel Respekt behandelt wie ein «Mafia-Boss», schrieb Madoff wenige Wochen nach Antritt seiner 150-jährigen Strafe im Sommer 2009 in einem Brief an seine Schwiegertochter Stéphanie Mack, wie der Fernsehsender ABC enthüllte.
«Wie Du Dir denken kannst, bin ich hier ein ziemlicher Promi. (...) Wo immer ich hingehe, ruft man mir Worte der Ermutigung zu - es ist wirklich süss, wie besorgt jeder um mein Wohlbefinden ist, selbst die Wachen», schrieb Madoff damals darin. Seine Schwiegertochter, deren Mann Mark Madoff im vergangenen Dezember wegen des Skandals Selbstmord begangen hatte, sagte im Gespräch mit ABC, nach dem Brief sei ihr «speiübel» geworden.
Madoff war im Dezember 2008 festgenommen worden, nachdem er über Jahre hinweg mit Hilfe eines komplexen Systems tausende Anleger um geschätzte 65 Milliarden Dollar geprellt hatte. Im Juni 2009 wurde er zu 150 Jahren Haft verurteilt. Im Prozess gestand er, die ihm anvertrauten Summen nie angelegt zu haben. Zu seinen Opfern zählen Banken, Privatleute und Wohltätigkeitsorganisationen. Ihre traumatischen Erfahrungen mit dem Skandal verarbeitete Stéphanie Mack in einem Buch, das am Donnerstag in die US-Buchläden kam.
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