Mehr Rechte für minderjährige Models
Mit einem neuen Gesetz sollen junge Models im US-Staat New York vor sexuellem Missbrauch und Ausbeutung geschützt werden. Das ehemalige Kindermodel Milla Jovovich unterstützt die neuen Bestimmungen.

Der Bundesstaat New York hat mit einem neuen Gesetz die Rechte minderjähriger Models gestärkt. «Wir haben die zügellose Ausbeutung und den sexuellen Missbrauch von Kindermodels beendet, indem wir ihnen den entscheidenden Schutz gegeben haben», sagte die Senatorin Diane Savino gestern bei einer Pressekonferenz in der US-Metropole.
Gouverneur Andrew Cuomo hatte das Gesetz, das unter anderem Arbeitszeitregelungen enthält, am Montagabend unterzeichnet. Es tritt in 30 Tagen in Kraft und dürfte sich nach Angaben der Vereinigung der US-Modedesigner bereits auf die Castings für die New Yorker Modewoche im Februar auswirken.
Teil des Lohns soll verwaltet werden
Das Gesetz stellt minderjährige Models mit anderen arbeitenden Kindern gleich. Junge Models seien häufig Opfer sexueller Belästigung, zudem fehle ihnen finanzieller Schutz und Zugang zu Bildung, heisst es in dem Text. Für Models, die jünger als 18 Jahre sind, legt das Gesetz eine maximale tägliche Arbeitszeit fest. Wenn am nächsten Tag Schule ist, sollen die Nachwuchs-Models vor Mitternacht Feierabend haben, am Wochenende spätestens um 00.30 Uhr. Wer drei oder mehr Tage Schule verpasst, muss einen Privatlehrer gestellt bekommen.
15 Prozent des Lohns sollen auf einem Treuhandkonto verwaltet werden, bis das Model 18 Jahre alt ist. Models unter 16 Jahren sollen eine Betreuerin bekommen, ausserdem muss eine Krankenschwester mit pädiatrischen Kenntnissen in Reichweite sein. Verstösse werden mit Geldbussen geahndet.
Milla Jovovich unterstützt Gesetz
Model und Schauspielerin Milla Jovovich, die als Elfjährige entdeckt worden war, unterstützte die neuen Regelungen. «Es erscheint unglaublich, dass Kinder in der Model-Branche bislang nicht dieselben Rechte hatten wie andere minderjährige Darsteller», erklärte Jovovich. Auch ihre kanadische Kollegin Coco Rocha, die ihre Laufbahn ebenfalls als Kind begann, zeigte sich «erfreut» über das Gesetz.
Nach Debatten über magere und essgestörte Models sowie über sexuelle Belästigung und Rassismus in der Modewelt dürfte das Gesetz ein weiterer Beitrag zu einer kritischen Betrachtung der Branche sein. Die schwarzen Topmodels Naomi Campbell und Iman hatten im September grossen Modehäusern Rassismus vorgeworfen, weil diese kaum dunkelhäutige Models buchten.
Die Diskussion um Magersucht war durch den Tod mehrerer Models in den vergangenen Jahren ausgelöst worden. Die Französin Isabelle Caro, die 2010 starb, hatte zuletzt mit einem Gewicht von 32 Kilogramm für Kampagnen gegen Magersucht posiert.
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