Nigerianische Armee befreit Stadt Chibok von Boko Haram
Die nigerianische Stadt Chibok, aus der rund 300 Schulmädchen entführt worden waren, ist offenbar durch die Armee zurückerobert worden. Bewohner wurden aufgefordert, in die Stadt zurückzukehren.

Das Militär in Nigeria hat eigenen Angaben zufolge die islamistische Terrorgruppe Boko Haram aus einer Stadt im Nordosten des Landes verjagt und die Kontrolle übernommen. Die Stadt Chibok, aus der vor sechs Monaten knapp 300 Schulmädchen von den Extremisten entführt worden waren, befinde sich seit Samstag fest in Händen der Armee, sagte Brigadegeneral Olajide Olaleye der Nachrichtenagentur AP. Die Extremisten hatten die im Staat Borno gelegene Stadt am Donnerstag eingenommen und etwa zwei Tage gehalten.
Der General ermunterte geflohene Anwohner, wieder zurückzukehren. In Chibok befänden sich keine Mitglieder von Boko Haram mehr, sagte er. Tausende hatten am Donnerstag die Flucht ergriffen, als die Rebellen auf Motorrädern und Lastwagen in die Stadt einfuhren und um sich schossen. Chibok ist eine christliche Enklave im vorwiegend von Muslimen bewohnten Norden des Landes.
Einige konnten sich befreien
Die Terrorgruppe, die sich gegen westliche Einflüsse wendet, hält bereits verschiedene andere Orte und Städte im Norden unter ihrer Kontrolle. Auf einem Gebiet von rund 20'000 Quadratkilometern rief sie - dem Beispiel der Terrormiliz Islamischer Staat folgend - ein Kalifat aus. Dort herrscht nun eine strikte Auslegung des islamischen Rechts. Zudem hissten die Extremisten die schwarz-weisse Flagge des Terrornetzwerkes al-Qaida.
Von den im April entführten Schulmädchen hatten sich mehrere Dutzend befreien können. 219 sind aber weiter verschwunden. Regierungsvertreter hatten Mitte Oktober eine Waffenstillstandsvereinbarung mit Boko Haram verkündet und die baldige Freilassung der Verschleppten in Aussicht gestellt. Doch der Chef der Terrorgruppe, Abubakar Shekau, wies dies zurück. Die Mädchen seien zum Islam konvertiert und mit Kämpfern verheiratet, sagte er.
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