Noch ein Brandsatz in Berlin entdeckt
Die Serie von Brandsätzen, die im Umfeld der Bahn in Berlin gefunden werden, reisst nicht ab. Erneut wurden verdächtige Gegenstände entdeckt. Im S-Bahn-Netz herrscht Chaos.
Einen Tag nach Attacken mit Brandsätzen ist in Berlin möglicherweise ein weiterer Anschlag vereitelt worden. Bahnmitarbeiter fanden verdächtige Gegenstände auf einem Bahngelände am Grünauer Kreuz im Südosten Berlins, sagte ein Sprecher der Berliner Polizei. Daraufhin alarmierten sie die Bundespolizei, die die Fundstelle absperrte.
Kriminaltechniker untersuchten die Fundstelle. Wie ein Beamter der Berliner Polizei der «Bild»-Zeitung sagte, sollen es mehr als fünf Brandsätze sein, die offensichtlich nicht gezündet haben.
Behinderungen im Bahnverkehr
Durch den erneuten Bombenalarm kam es zu massiven Einschränkungen im S-Bahn- und im Regionalverkehr. Nach Angaben eines Bahnsprechers fuhren die S-Bahn-Linien S8, S9 und S46 nicht zwischen den Bahnhöfen Schöneweide sowie Altglienicke und Grünau. Die S-Bahn sei dabei, Ersatzverkehr einzurichten, sagte der Sprecher.
Betroffen von den Einschränkungen waren auch die Regionalexpresslinien RE 2 zwischen Ostbahnhof und Königs Wusterhausen sowie die RE 7 zwischen Berlin-Friedrichstrasse und Schönefeld sowie die RB 14 zwischen Ostbahnhof und Schönefeld.
Bereits am Montag waren nahe einer Tunnelausfahrt nördlich des Hauptbahnhofs mehrere Brandsätze entdeckt worden, bevor etwas passieren konnte. Dabei handelte es sich um mehrere mit Flüssigkeit gefüllte Behälter. Spezialisten entschärften die Brandsätze. Fahrgäste im Fern- und Regionalverkehr mussten auf der Nord-Süd-Strecke lange Wartezeiten und Umleitungen hinnehmen.
Bekennerschreiben aus der linken Szene
Am gleichen Tag war von Unbekannten an der Fernverkehrsstrecke Berlin-Hamburg zwischen den Bahnhöfen Finkenkrug und Brieselang Feuer in einem Kabelschacht gelegt worden. Dadurch wurden Signalanlagen schwer beschädigt, die Strecke musste gesperrt werden. Dem Landeskriminalamt (LKA) Brandenburg liegt für den Anschlag im Havelland ein Bekennerschreiben aus der linksextremistischen Szene vor. Berlins Innensenator Ehrhart Körting hält es für authentisch.
In dem Bekennerschreiben, das auch in einem linken Internetforum veröffentlicht wurde, übernimmt eine Gruppe, die sich «Hekla-Empfangskomitee - Initiative für mehr gesellschaftliche Eruptionen» nennt, die Verantwortung für «Sabotagehandlungen an mehreren Kabelschächten». Diese sollten «die Hauptstadt Berlin in den Pausenmodus» zwingen. Mit den Attacken werde gegen den Bundeswehreinsatz in Afghanistan protestiert, heisst es in dem Schreiben. Die Reparaturarbeiten an der Strecke Berlin-Hamburg am Montag sollten bis Mittwoch andauern.
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