Tumulte in der Zürcher Innenstadt – Polizei mit Grosseinsatz
Rund ums Zürcher Bellevue kam es in der Nacht auf Sonntag zu Ausschreitungen. Auslöser war der Aufruf zu einer illegalen Party. Acht Polizisten wurden verletzt. Es entstanden erhebliche Sachschäden.
Hunderte Personen versammelten sich gestern Nacht um 23.00 Uhr unvermittelt beim Zürcher Bellevue. Die mehrheitlich jungen Menschen sollen sich aufgrund einer illegalen Party getroffen haben, berichtet ein Leserreporter.
Gegen Mitternacht begann die Polizei die Veranstaltung aufzulösen. «Als rund 20 Personen auf ein Tramwartehäuschen stiegen, entschieden sich die Einsatzkräfte aus Sicherheitsgründen diese herunterzubitten, da akute Einsturzgefahr bestand und sich die Menschen gefährlich nah an den Fahrleitungen der VBZ befanden», schreibt die Polizei in einer Medienmitteilung. Daraufhin sei die Situation eskaliert. Die anwesenden Personen hätten die Einsatzkräfte der Polizei massiv mit Pflastersteinen, Baumaterial, Flaschen und anderen Gegenständen angegriffen. Die Polizei setzte Gummischrot und Reizstoff ein. Ein Leserreporter berichtet von chaotischen Zuständen: «Ich habe gesehen, wie eine junge, bewusstlose Frau weggetragen wurde», sagt er gegenüber Redaktion Tamedia.
Brennende Mülltonnen
Beim Stadelhofen vor dem McDondalds brannten mehrere Mülltonnen. Die Randalierer nahmen alles in die Hand, was nicht Niet- und Nagelfest ist und schiessen damit auf die Polizei, berichtet der Leserreporter. Auch der Eingang der Neuen Zürcher Zeitung wurde zerstört.
Die meist Jugendlichen Demonstranten zündeten zudem rund um das Bellevue und den Bahnhof Stadelhofen Abfallcontainer an und beschädigten Schaufensterscheiben. «Die ausgerückte Feuerwehr von Schutz & Rettung wurde massiv angegriffen, so dass diese ihre Löscheinsätze nur mit tatkräftiger Unterstützung der Polizei durchführen konnte», schreibt die Polizei in ihrer Medienmitteilung weiter. Kurz vor 01.00 Uhr beruhigte sich die Lage wieder.
Ein Jugendlicher wurde wegen Landfriedensbruchs festgenommen. Ein weiterer Mann wird ebenfalls wegen Landfriedensbruchs zur Anzeige gebracht, dieser musste jedoch vorerst mit einer Kopfverletzung hospitalisiert werden. Acht Polizisten wurden leicht bis mittelschwer verletzt. Ob weitere Personen bei den Ausschreitungen verletzt wurden ist zur Zeit noch nicht bekannt. Ebenfalls kann die Höhe der Sachschäden, vor allem an Häusern und Einsatzfahrzeugen der Polizei und der Feuerwehr noch nicht beziffert werden. Die Höhe des Sachschadens konnte die Polizei am Sonntag noch nicht beziffern. Laut Michael Wirz haben vier Ladenbesitzer Schäden gemeldet, weil Scheiben in Brüche gingen.
«Eine Racheaktion»
Die Ausschreitungen erstreckten sich in einem Umkreis von rund 500 Metern ums Bellevue. Auslöser soll eine SMS mit dem Aufruf zu einer illegalen Party gewesen sein: «Wir wurden aufgefordert uns ab 23 Uhr beim Bellevue zu treffen», berichtet ein Leserreporter. Es habe nicht lange gedauert, bis die Polizei eintraf und versuchte, die Party gewaltsam aufzulösen.
Ein anonymer Informant meldete sich gegenüber dem Redaktion Tamedia mit folgender Äusserung: «Es war eine illegale Party als Racheaktion für das destruktive Verhalten an der letzten illegalen Party unter der Hardbrücke. Damals schoss die Polizei auch ziellos auf die Gäste ein, ohne irgend eine Vorwarnung zu geben. Diese Partys wurden immer in Industriegebieten veranstaltet, wo niemand wirklich gestört wurde. Die Party am Bellevue sollte die Rache dafür sein.»
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