«Wenn irgendwo etwas lottert, geht schnell gar nichts mehr»
Der Zugverkehr rund um Zürich kam gestern zum Erliegen. Viele Pendler erwarteten sehnlichst das Ende einer «Stellwerkstörung». Was ist das eigentlich? Dazu Pro-Bahn-Präsident Kurt Schreiber.
Herr Schreiber, für Pendler ist die Ankündigung einer Stellwerkstörung eine Hiobsbotschaft. Oft geht lange gar nichts mehr. Wie war das früher? Um etwa 1900 gab es in den Bahnhöfen ausschliesslich Handweichen und noch kein Stellwerk, wo man Weichen und Signale zentral von einer Anlage aus steuerte. Die Weichen wurden von einem Heer von Bahnbeamten nach sehr genauen Vorschriften gestellt. Man brauchte dafür viel Zeit, doch musste man bei grossen Bahnhöfen auch nur mit wenigen Zügen pro Stunde rechnen. Bei einer Störung musste man als Zugpassagier deutlich länger warten als heute. Zudem existierten keine Ersatzmöglichkeiten wie Autobusse.