Parlament lacht Angela Merkel aus
Der Wahlkampf bringt Gemüseattacken und unfreiwillige Lacher. Nachdem Merkel mit Tomaten beworfen wurde, sorgen sich Experten um ihre Sicherheit.
So laut und anhaltend war der Protest selten bisher: Mit Pfiffen und Buh-Rufen haben mehr als hundert Protestler am Mittwoch im sächsischen Torgau versucht, die Wahlkampfrede von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zu übertönen. Sie hielten teilweise Plakate der AfD und der NPD in die Höhe.
Die Protestierenden setzten während Merkels Rede ununterbrochen Trillerpfeifen und Tröten ein und schrien unter anderem «Hau ab». Nach Einschätzung aus dem CDU-Wahlkampfteam war der Protest in Torgau ungewöhnlich heftig.
Lacher während Bundestagssitzung
Nur einen Tag zuvor haben Politiker Angela Merkel während der Bundestagssitzung ausgelacht. Als die Kanzlerin nach Gelächter während ihrer Rede das Plenum zur Ruhe mahnt, provoziert sie unfreiwillig Lacher und hämischen Applaus. «...weil meine Zeit auch so gut wie vorbei ist», sagt sie und meint damit ihre Redezeit. Böse Geister beziehen die Aussage auf ihre Zeit als Kanzlerin und brechen umso lauter in Gelächter aus.
Merkel wird nicht von allen Parlamentariern ernstgenommen, wie dieser Videoausschnitt der Momente vor dem Zeit-Kommentar der Kanzlerin zeigt. (Video: Youtube)
Gemüseattacke bei Wahlkampfauftritt
Am selben Tag wurde die deutsche Bundeskanzlerin bei einem Auftritt in Heidelberg mit Tomaten beworfen.
Angela Merkel wie auch eine Moderatorin bekamen einige Tomatenspritzer ab. Die Attacke wirft Fragen über die Sicherheit der Kanzlerin auf.
«Wenn jemand Tomaten auf Merkel werfen kann, dann auch Steine», sagt ein Personenschutzexperte dem Nachrichtenportal «Focus Online». «Das kann potenziell tödlich sein.» Die Arbeit für Personenschützer von Politikern ist hart. Mischt sich Merkel unters Volk, wie es im laufenden Wahlkampf oft vorkommt, sind rund 30 Beamte im Einsatz. Diese mischen sich ringförmig um die Kanzlerin unter die Menschen.
Grundsätzlich sei mit einem Anschlag auf Merkel zu rechnen, wie der Experte weiter sagt. Ein mögliches Szenario sei, dass jemand, der ihr die Hand gibt, den Milzbranderreger Anthrax an der Hand habe. «Das müssen die Personenschützer ständig im Blick behalten», sagt er zu «Fokus Online». Die meisten Politiker wünschten sich Bürgernähe. Man könne sie jedoch «nicht einfach in einen Glaskasten setzen».
AFP/oli
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