Pascale Bruderer verlässt die Politik
Nach 20 Jahren kehrt die Aargauer Ständerätin Pascale Bruderer der Politik den Rücken. Sie will sich neu orientieren.
Die Aargauer Ständerätin Pascale Bruderer Wyss (SP) wird bei den eidgenössischen Wahlen im Herbst 2019 nicht mehr antreten. Die 40-jährige Politikerin begründet den Entscheid am Donnerstagabend am Parteitag in Spreitenbach damit, sie wolle sich neu orientieren.
Bruderer kündigte einen «Abschluss mit einer politischen Zeit» an. Sie werde sich bis zum Ende des Legislaturperiode weiterhin «mit voller Energie» im Ständerat einsetzen. Sie fühle sich wohl im Ständerat, sagte Bruderer weiter. Dort stehe die Sachpolitik im Mittelpunkt.
«Musste mich nie verbiegen»
Sie habe sich «nie verbiegen müssen», betonte die Politikerin. Auch mit der Partei bestehe ein Vertrauen, und es sei im Herzen immer um gemeinsame Anliegen gegangen.
«Es gibt ein Leben danach», hielt Bruderer fest. Sie wisse noch nicht, was sie nach dem Ende der Legislaturperiode machen werde. Ein weiteres politisches Amt schloss sie ausdrücklich aus. Sie erhielt am Parteitag kräftigen Applaus.
Gemässigt wie Jositsch
Bruderer sieht sich nach eigenen Angaben als «Aargauer Standesvertreterin aus Leidenschaft». Innerhalb der SP Schweiz zählte sich Bruderer – gemeinsam mit dem Zürcher Ständrat Daniel Jositsch – zu den «gemässigten» Kräften, zum sogenannten Reformflügel. «Mein Engagement gilt einer sozialen, offenen und ökologischen Schweiz», hielt sie wiederholt fest. Sie wolle «verlässlich und lösungsorientiert» sein, und dies «im Dialog über die Parteigrenzen hinweg».
Im Februar 2017 gab Bruderer, Mutter von zwei Kindern, bekannt, dass sie sich von ihrem Mann getrennt habe. Man sei weiterhin gemeinsam eine Familie, liess sie sich damals zitieren.
Sozialdemokraten sind gefordert
Bruderer gibt als Beruf Unternehmensberaterin an. Sie ist seit 2008 selbständig tätig. Die gemeinsam mit ihrer Schwester gegründete «machs! GmbH» bietet nach eigenen Angaben Beratungsdienstleistungen im Bereich Kommunikation, Personalwesen und Finanzen an.
Beruflich engagiert war Bruderer in der Vergangenheit als Geschäftsführerin der Krebsliga Aargau sowie zuvor bei Microsoft Schweiz, wo sie Bildungsprogramme und Gemeinschaftsprojekte leitete.
Die kantonale SP steht nun vor einer grösseren Herausforderung. Die SVP und die CVP werden den frei werdenden Ständeratssitz wohl erobern wollen. Auf den kommenden Juni treten auch das Co-Präsidium der Kantonalpartei ab. Das sind Nationalrat Cédric Wermuth und Grossrätin Elisabeth Burgener.
SDA/oli
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