Derzeit sind auf dem Internetportal der reformierten Kirche im Kanton Zürich neun Pfarrerstellen ausgeschrieben. Die reformierte Kirchgemeinde von Gossau sucht ebenfalls einen neuen Geistlichen. Die Pfarrwahlkommission greift zu einem ungewöhnlichen Mittel, um den richtigen Mann oder die richtige Frau zu finden: Sie richten sich in einem Video an potentielle Kandidaten.

Dieses ungewöhnliche Werbemittel lässt vermuten, dass es sich um einen Akt der Verzweiflung der Kirchenpflege handelt. Das ist aber nicht der Fall: Pfarrer Daniel von Orelli, der seit 37 Jahren in Gossau auf der Kanzel steht, tritt erst nächsten Sommer in den Ruhestand. Laut Hansjörg Herren, Präsident der Gossauer Pfarrwahlkommission, handelt es sich beim Videoclip um einen Versuch. Er solle die Stelleninserate ergänzen und einen Einblick in die Haltung der Kirchgemeinde geben. «Damit melden sich wirklich nur jene Kandidaten, die wirklich zu uns wollen.»

Elf Kandidaten

Das ungewöhnliche Werbemittel hatte Erfolg: «Etliche Interessenten haben das Video erwähnt», sagt Herren. Elf Bewerbungen seien inzwischen bei ihm eingegangen. Unter diesen Kandidaten will die Kommission jetzt einen Pfarrer auswählen und diesen dann der Kirchgemeinde Gossau zur Wahl vorschlagen. «Wann das der Fall sein wird, wissen wir nicht. Wir wollen uns für die Auswahl Zeit lassen. Es soll die richtige Person sein.»