Bizarrer Kunstprozess2,5 Millionen für Peter Doig – weil er ein Bild nicht gemalt hat
Ein früherer Aufseher will im Gefängnis ein Werk Doigs gekauft haben. Der schottische Maler gab an, nie dort gewesen zu sein. Nun erhält er Schadenersatz.

In einem skurrilen Kunstprozess um ein angeblich von ihm stammendes Bild sind dem Maler Peter Doig (63) 2,5 Millionen Dollar (etwa 2,3 Millionen Franken) zugesprochen worden. Das entschied ein Richter im US-Bundesstaat Illinois US-Medienberichten vom Donnerstag zufolge. Bereits 2016 hatte Richter Gary Feinerman Doig recht gegeben. Ein rund 40 Jahre altes umstrittenes Landschaftsgemälde stamme nicht von Doig. Ähnlichkeiten zwischen dem Bild und Gemälden von Doig seien «purer Zufall», hatte Feinerman damals geurteilt.
Geklagt hatte ein früherer Gefängnisaufseher aus Kanada, der das Bild in den 70er-Jahren gekauft hatte – angeblich von Doig in einem Gefängnis. Der Maler gab jedoch an, nie dort gewesen zu sein. Daraufhin verklagte der frühere Aufseher Doig auf 7 Millionen Dollar Schadenersatz, weil er das Bild nun nicht mehr teuer verkaufen konnte.
Der frühere Gefängnisaufseher und eine Galerie, die das Bild ebenfalls Doig zusprach, schulden dem Maler nach dem Urteil nun 2,5 Millionen Dollar Schadenersatz. «Wir sind erleichtert, diesen absurden Fall nun endlich zum Abschluss zu bringen», wurde ein Anwalt von Doig zitiert.
Die Gemälde des in Grossbritannien geborenen Doig haben in der Vergangenheit teils zweistellige Millionenbeträge eingebracht. Doig lehrt an der Kunstakademie Düsseldorf und lebt hauptsächlich in Trinidad und New York.
SDA/nlu
Fehler gefunden?Jetzt melden.