Nach schwerem SkiunfallStadtpräsident Philipp Kutter kämpft sich ins Leben zurück
Wädenswils Stadtpräsident und Nationalrat Philipp Kutter wird immer noch im Paraplegiker-Zentrum Nottwil betreut. Trotz Schicksalsschlag verbreitet er in einer Botschaft Zuversicht.

Philipp Kutter meldet sich fünf Wochen nach seinem schweren Skiunfall erstmals wieder zu Wort. Sein Stellvertreter, Vizepräsident Jonas Erni (SP), hat am Montagabend eine von Kutter verfasste Botschaft an der konstituierenden Sitzung des Gemeinderates Wädenswil verlesen. «Ich kämpfe noch etwas gegen das Fieber», liess sich Kutter zitieren, «sonst geht es mir den Umständen gemäss gut.»
Der Stadtpräsident von Wädenswil, der für Die Mitte im Nationalrat politisiert und für den Ständerat kandidiert, hatte sich Anfang Februar zwei Halswirbel gebrochen. Seine Beine und sein rechter Arm sind seither gelähmt. Kutter wird im Paraplegiker-Zentrum in Nottwil betreut.
Kutter beweist Humor
Kutter bekräftigt mit seiner Botschaft, was schon kurz nach dem Unfall bekannt war: Dass er bei Bewusstsein ist und eigenständig Entscheidungen treffen kann. Diesbezüglich zeigte er sogar Humor. So liess er ausrichten, er könne sprechen und «so weit man das von einem Politiker erwarten kann – denken».
Der 47-Jährige, der als umgänglicher und nahbarer Politiker gilt, geht mit seinem Schicksal offen um und verbreitet Optimismus. So liess er das Stadtparlament wissen, dass, dank guter Therapie, sein Körper täglich kleine Fortschritte mache. «Es braucht aber Geduld», teilte er mit, «es gibt einen Weg zurück ins Leben.» Für eine medizinische Prognose ist es aber zu früh. Es ist nach wie vor offen, wie gut und wie schnell er sich vom Unfall erholt.
Besuch aus Wädenswil
Philipp Kutter unternimmt erste Schritte, um mit seinem Umfeld wieder in Kontakt zu treten. So besuchte ihn eine Dreierdelegation aus Wädenswil mit Vizepräsident Jonas Erni, Stadtrat Daniel Tanner (beide SP) sowie Stadtschreiberin Esther Ramirez im Paraplegiker-Zentrum in Nottwil, wie Erni am Montag im Gemeinderat berichtete.
Sie hätten sich alle gefreut, ihn zu besuchen und direkt mit ihm sprechen zu können, sagen alle im Gespräch mit dieser Zeitung. Sie hätten über Persönliches und politische Angelegenheiten gesprochen, wobei es nicht in erster Linie um die Arbeit gegangen sei, präzisiert Jonas Erni. Er habe Kutter auch über wichtige Geschäfte informiert. Er stehe wöchentlich in telefonischem Kontakt mit dem Stadtpräsidenten.
Philipp Kutter habe beim Besuch einen gefassten Eindruck gemacht. Er habe humorvoll und clever gesprochen und sei geistig absolut präsent. Bei den Politikern ist Zuversicht herauszuhören, dass Kutter in die Politik zurückkehrt. Er selber hat sich dazu noch nicht geäussert.
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