Piercings als Glaubensbeweis
Jedes Jahr versammeln sich gläubige Hindus, um sich in Trance den Körper durchbohren zu lassen. Unter ihnen ist Kishan Thiruselvan, der mit 106 Haken und 2 Spiessen losmarschiert.

106 Haken also, durch Rücken und Brust. Und dazu 2 Spiesse. Einer kommt quer durch die Wangen und der andere senkrecht durch die Zunge, sodass sie sich kreuzen. 108 Piercings, so will es der religiöse Brauch. «Da zählt mein Onkel ganz genau mit», sagt Kishan Thiruselvan, der am frühen Nachmittag den Tempel betritt, um sich hier durchbohren zu lassen. Ein wenig nervös wirkt der junge hagere Mann, aber doch nicht ängstlich. Gut, dass sein Onkel das macht. «Ich traue ihm, er hat die nötige Erfahrung», sagt der 28-jährige Tamile.