Überraschender BefundPlastikrecycling: Nicht besser als der Verzicht auf ein Entrecote?
Das Parlament will mehr Plastik wiederverwerten. Ausgerechnet Greenpeace zeigt nun, dass das erstaunlich unökologisch ist. Trotzdem stört sich kaum jemand daran.

Die Schlinge um den Hals der erstickenden Robbe. Der Plastiksack im aufgedunsenen Magen der krepierenden Schildkröte. Die Mikroplastik-Partikel in unserem (schon toten) Lachsfilet. Wer im Internet damit beginnt, nach Plastikmüll zu googeln, der fällt in ein tiefes, dunkles Loch. Und verliert den Appetit.
Es müssen aber nicht unbedingt Schockbilder sein – manchmal reicht auch eine Meldung in der Zeitung, um etwas in Bewegung zu bringen. Es war vor etwa einem Jahr, als FDP-Nationalrat Marcel Dobler am Morgen vor seiner Zeitung sass und las, dass eine Schweizer Firma recyceltes Plastik aus dem Ausland einkaufen musste. «Aus dem Ausland?!», schoss es ihm durch den Kopf, «das ist doch absurd.» Das Recycling müsse doch in der Schweiz auch möglich sein. «Eigentlich ein No-Brainer», sagt der einstige Digitec-Mitgründer und heutige Besitzer von Franz Carl Weber.