«Plötzlich kommt Angst auf»
Der frühere Schweizer Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld analysiert die schwierige Situation bei seinem ehemaligen Verein Borussia Dortmund.

Ottmar Hitzfeld, der Dortmund zum Champions-League-Triumph 1997 und zwei Meistertiteln führte, sieht im schwachen Saisonstart der Borussen den Grund für deren Absturz vom Vizemeister zum Abstiegskandidaten. «Dann ging die Motivation auch noch ein Stück weit verloren, die deutsche Meisterschaft war plötzlich ausser Reichweite», erklärt Hitzfeld im Interview mit der Wochenzeitung «Die Zeit». «Wer nicht aufpasst, wird fahrlässig und unterschätzt die Gefährlichkeit der Situation weiter.» Als die Spieler den Ernst der Lage schliesslich verstanden hätten, sei wohl plötzlich Angst aufgekommen, glaubt Hitzfeld: «Eine Angst, die man nicht einfach abstreifen kann. Es handelt sich genau um dieses Gefühl, wenn die einfachsten Pässe nicht mehr gelingen, wenn einfach nichts mehr funktioniert.» Die Entwicklung zeuge von Verschleisserscheinungen der Mannschaft. Jeder Spieler habe mit sich selber Probleme. Hitzfeld fordert seinen ehemaligen Verein auf, nicht weiter so zu spielen, als gehe es um die deutsche Meisterschaft: «Nun ist eine kluge Defensive gefragt und ein geordneter Spielaufbau.»
Der 66-Jährige, der im Sommer von seinem Posten als Schweizer Nationalcoach zurücktrat, schliesst eine Rückkehr zum BVB als Trainer aus: «Ich bin froh, dass ich den Kopf nicht mehr hinhalten muss. Ich möchte das nicht mehr erleben. Ich habe 2013 entschieden, nach der Weltmeisterschaft in Brasilien aufzuhören. Dabei bleibt es.»
Borussia Dortmund liegt in der Bundesliga nach 20 Runden auf dem 16. Tabellenrang, der Ende Saison die Teilnahme an der Relegation gegen den dritten der 2. Liga nach sich zieht. Vor dem 3:0-Auswärtssieg über den SC Freiburg waren die Dortmunder gar Letzter.
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