Rätselhafte Gedächtnisstörung TGAPlötzlich wusste ich den Namen meiner Tochter nicht mehr
Ein Mix aus Schlaganfall, Epilepsie und Demenz: Die Symptome einer TGA kommen unvermittelt – und Stunden später ist der Spuk vorbei. Unser Autor erzählt von einem beängstigenden Tag.

Ein normaler Arbeitstag: ankommen, Computer hochfahren, Lesebrille aufsetzen ... Lesebrille? Vergessen. Also schnell zur nächsten Drogerie, eine neue kaufen und vorher dem Vizechef Bescheid sagen. Der Vizechef fragt: «Was ist denn für morgen geplant?» «Bitte?», frage ich zurück und überlege eine Weile, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. «Ach, fällt mir gerade nicht ein, steht ja im Themenplan. Bis gleich!»
So harmlos fing eine Erkrankung an, die ein Arzt ein paar Stunden später als transiente globale Amnesie (TGA) diagnostizieren sollte und von der viele Menschen – genau wie ich bis dahin – noch nie gehört haben. Dabei ist die TGA ebenso interessant wie unheimlich, selbst erfahrene Neurologinnen benutzen Wörter wie «hochinteressant» und «faszinierend», wenn sie über diese Gedächtnisstörung schreiben, wie zum Beispiel Carolin Hoyer und Kristina Szabo von der Universitätsmedizin Mannheim in der Fachzeitschrift «Neurologie up2date». Doch gerade das, was die TGA so interessant erscheinen lässt, macht sie, wenn sie denn auftritt, für Lebenspartner, Angehörige, Kollegen und Freunde so furchteinflössend.